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79098 Freiburg im Breisgau
Deutschland

Am 2.6.2018 plant der Afd Stadtverband Bruchsal eine Kundgebung mit
einem anschließendem Marsch durch Bruchsal. Geladene Gäste sind neben
Ralf Özkara und Christina Baum, auch der rechte Hetzer Björn Höcke.
Dem kann nicht unwidersprochen zugesehen werden. Deshalb am 2.6 auf nach
Bruchsal und den Rechten der AfD entschlossen entgegentreten.

Aus Freiburg wird es gemeinsame Zuganreise geben.
Treffpunkt ist am 2.6 um 09:20 Uhr auf Gleis 2.
Kommt vorbei und nimmt Freund_innen mit.
Zusammen gegen die Afd immer und überall.

Letzte Infos gibt es am 1.6 um 20 Uhr im Linken Zentrum Adelante (
Glümerstraße 2, 79102 Freiburg.

Hier auch der Aufruf der Karlsruher Genoss_innen:

Für den 02. Juni mobilisiert der AfD Stadtverband Bruchsal zu einer
Kundgebung am Friedrichsplatz und einem Marsch durch Bruchsal, zu dem
verschiedene bekannte Gästen geladen sind.
Neben dem Landesvorsitzenden Ralf Özkara sowie den Landtagsabgeordneten
Christina Baum und Rainer Balzer ist man wohl besonders stolz darauf,
den prominenten rechten Demagogen Björn Höcke als Redner gewonnen zu
haben, der für die AfD eines der wichtigsten und bedeutendsten
Mitglieder ist und dessen Auftritt im öffentlichen süddeutschen Raum
eine echte Premiere darstellt.

Der beurlaubte Geschichtslehrer Björn Höcke ist Fraktionsvorsitzender
der AfD im Thüringer Landtag und organisierte lange Zeit regelmäßig
rechte Demonstrationen in Erfurt, die dem Spektrum der Neuen Rechten
zuzuordnen sind. Mediale Prominenz erreichte Höcke, indem er durch
häufige offen rassistische Aussagen auffiel, die teils direkt die
Sprache der Nationalsozialisten übernahmen. So fantasierte er bereits
von einem „tausendjährigen Bestehen“ und einer „tausendjährigen Zukunft“
Deutschlands, und proklamierte genetische Unterschiede zwischen
Europäern und Afrikanern.

Nach seiner Rede im Januar 2017, bei der er das Holocaust-Mahnmal in
Berlin als „Denkmal der Schande“ bezeichnete und eine
„erinnerungspolitische 180°-Wende“ forderte, sah die AfD selbst ihren
„bürgerlichen Anstrich“ gefährdet, sodass die Parteispitze sich zu einem
scheinheiligen Parteiausschlussverfahren entschied, um diesen zu
bewahren. Letztlich entschied sich ein internes Schiedsgericht Anfang
2018 selbstverständlich gegen einen Ausschluss, nachdem das Verfahren
lange Zeit praktisch auf Eis lag – jedoch zeigt die Vielzahl an
Veranstaltung während des Bundeswahlkampfes, bei denen Höcke ein sehr
willkommener Gast war, dass sich die Partei nie wirklich von ihm, seinem
Rassismus, Sexismus und Antisemitismus distanzieren wollte – als rechter
Bauernfänger ist er ihr wohl zu nützlich.

Höcke vertritt eine völkisch-rassistische Gesellschaftsvorstellung und
bietet den extrem Rechten den Schulterschluss an, ohne ein
pseudo-bürgerliches Auftreten verlieren zu wollen. Er symbolisiert das
wahre Gesicht der AfD und verkörpert die Werte des fortschreitenden
gesellschaftlichen Rechtsrucks, der zunehmend zu einer Bedrohung für all
jene wird, die nicht in das krude Weltbild der AfD passen. Diese konnte
2017 in den Bundestag einziehen, nachdem sie schon in fast allen
Landtagen vertreten war, sodass sie ihre menschenfeindliche Agenda
direkt in die Parlamente tragen kann. Nun traut Björn Höcke sich
erstmals auch in den öffentlichen Raum im Südwesten Deutschlands,
nachdem er sich sonst kaum aus seinem ostdeutschen Habitat bewegte.

Auch die Region scheint kaum zufällig gewählt zu sein: Seit Jahresbeginn
kommt es in Kandel, unweit von Bruchsal, regelmäßig zu rechten
Aufmärschen, bei denen die Polizei aktiv daran beteiligt ist, den
notwendigen Gegenprotest im Keim zu ersticken; entweder durch Gewalt und
Pfefferspray, oder indem sie, wie zuletzt, AntifaschistInnen willkürlich
in Zügen festsetzt und damit gänzlich an der Anreise hindert. In
Karlsruhe gab es in jüngerer Vergangenheit regelmäßige Naziaufmärsche,
denen der Weg regelmäßig von der Polizei frei geprügelt wurde.
Auch Bruchsal selbst war in der Vergangenheit gerne Schauplatz rechter
Aktivitäten. So wurde unter anderem 2016 der „Tag der Heimattreue“
veranstaltet, bei dem Nazis aus der ganzen Region unter Polizeischutz
gemütlich ihre faschistische Hetze zur Schau stellen konnten, während
AntifaschistInnen willkürlich von der Polizei eingekesselt und am
Protestieren gehindert wurden.
Die Region hat sich zu einer rechten Wohlfühlzone entwickelt, in der
allerlei Rechte bequem marschieren können, während der Gegenprotest mit
allen Mitteln zu ersticken versucht wird – es erscheint wenig
verwunderlich, dass man sich ausgerechnet Bruchsal für eine solche
Aktion ausgesucht hat.

Gerade rechte Akteure wie Höcke und die AfD haben ein besonders starkes
Interesse daran, Rassismus, Sexismus und Ausgrenzung zum Wohle der
kapitalistischen Ordnung gesellschaftsfähiger zu machen, und haben
hierbei zunehmend Erfolg – nicht nur wird Rassismus und Ausgrenzung
alltäglicher, auch nimmt die Gewalt gegen Geflüchtete und MigrantInnen
in beunruhigendem Ausmaße zu. Nazis scheuen sich längst nicht mehr vor
direkten Angriffen auf Andersdenkende und „Nichtdeutsche“. Die möglichen
Folgen der Entwicklung erscheinen katastrophal – hier gilt es,
entschieden anzuknüpfen und den Protest gegen die herrschenden Zustände
konsequent auf die Straße zu tragen.

Wenn Höcke sich erstmals den öffentlichen Raum im südlichen Deutschland
zu nehmen versucht, liegt es an den AntifaschtInnen, entschlossen
dagegen zu stehen. Obwohl am selben Tag auch in Kandel Faschisten
aufmarschieren, erscheint es uns an diesem Tag wichtiger, unseren
Protest nach Bruchsal zu tragen:

Kommt alle nach Bruchsal und lasst Höckes Aufmarsch zum Desaster werden!

Gemeinsame Anreise zu den Gegenprotesten
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