Platz der Alten Synagoge

Platz der Alten Synagoge
79098 Freiburg im Breisgau
Deutschland

Am Donnerstag, den 3. Mai um 15 Uhr auf dem Platz der Alten Synagoge veranstalten die Freiburger ASten (Uni, PH, MH, KH & EH) einen gemeinsamen Aktionstag anlässlich des Jahrestages der Einführung der Studiengebühren in Baden-Württemberg!

Kommt vorbei und zeigt, dass wir die Studiengebühren auch nach einem Jahr noch nicht für richtig halten!
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[Hintergrund]

Am 03.05.2017 wurden durch den Beschluss des Landtags Baden-Württembergs mit grün-schwarzer Mehrheit Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer*innen und das Zweitstudium eingeführt. Pro Semester zahlen Nicht-EU-Ausländer*innen 1.500 Euro und das Zweitstudium kostet 650 Euro pro Semester. Die Hochschulen und Universitäten sehen von dem Geld fast nichts, es dient quasi zur Konsolidierung des Landeshaushalts!

Als scheinbar alternativlosen Beitrag zu einer ideologisch motivierten „schwarzen Null“, betreibt die Landesregierung eine neoliberale Hochschulpolitik, die soziale Ungleichheiten verschärft, Menschen aufgrund ihrer Staatsangehörigkeit diskriminiert und die Internationalisierung der Wissenschaft behindert. Zugleich können die geplanten Änderungen ein Einfallstor für die Einführung von allgemeinen Studiengebühren darstellen.

[Studiengebühren wieder abschaffen!]

Studiengebühren für Nicht-EU-Bürger*innen verschärfen soziale Ungleichheiten beim Zugang zu Bildung im globalen Kontext. Ausländische Studierende sind so schon mit erheblichen finanziellen Hürden konfrontiert. Die Studiengebühren führen dazu, dass noch weniger Menschen aus benachteiligten Schichten die Gelegenheit eines Studiums in Deutschland haben. Universität wird mehr und mehr zur Eliteveranstaltung. Die diskriminierenden Gebühren verstoßen gegen Grundgesetz und UN-Sozialpakt und stehen im Widerspruch zur – allseits begrüßten – Internationalisierung der Wissenschaft. Nach dem Studium arbeiten außerdem viele Nicht-EU-Bürger*innen in Deutschland und verhelfen den Sozialkassen so schnell zu Millionen-Einnahmen.

Der Einführung von Gebühren für ein Zweitstudium liegt erkennbar das Bild zugrunde, das Studium diene einzig und allein dem einmaligen Erwerb einer Berufsqualifikation. Tatsächlich gibt es viele gute Gründe für ein Zweitstudium. Die allseits vernehmbare Aufforderung zu „lebenslangem Lernen“ wird durch die Einführung von Zweitstudiengebühren konterkariert. Zudem machen die rasanten Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt ein Zweitstudium für immer mehr Menschen zur wirtschaftlichen Notwendigkeit, um überhaupt einen Job zu bekommen. Dies sollte daher nicht vom Geldbeutel abhängen. Die Anzahl der Studierenden hat sich z.B. an der Uni Freiburg zudem so stark verringert, dass der Universität wichtige Einnahmen dadurch fehlen!
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The student bodies of all five schools of higher education/universities in Freiburg are organizing a day of action against study fees on May 3rd, at the Platz Der Alten Synagoge Freiburg (Uni Freiburg, Musikhochschule Freiburg, Pädagogische Hochschule, Evangelische Hochschule & Katholische Hochschule)!
Come and join us in our protest against study fees and show: one year later the fees remain unjust!

[The background]

On 3rd May 2017 the Baden-Wuerttemberg state parliament voted to implement tuition fees for foreign student from non-EU countries and those enrolled in a second degree. Each semester, these groups of the student body are charged €1,500 and €650 respectively. These tuitions barely benefit the colleges and universities the paying students attend; it is almost exclusively used to consolidate the state budget! This contribution to an ideologically motivated economic “break even” policy is considered to be without alternatives. The state government promotes a neoliberal university policy that further aggravates social inequalities, it discriminates against people based on their nationality and it hinders academic internationalization. At the same time, this might open the gate to the reintroduction of general tuition fees.

[Abolish tuition fees!]

Charging tuition fees from foreign non-EU students heightens social disparities in the access to education in a global context. Foreign students already have to face considerable financial obstacles. One common consequence of tuition fees is that, even fewer people from unprivileged backgrounds have the opportunity to better their education. More and more, higher education becomes something for only the privileged to enjoy. These discriminating fees are in violation of the German constitution and the United Nations International Covenant on Economic, Social and Cultural Rights. It is also in contradiction of academic freedom and internationalization that is otherwise so often invoked. After finishing their studies many non-EU citizens choose to work in the country they attained their degree in, paying taxes and social security benefits.

The implementation of tuition fees for students who have already finished another degree reinforces the notion that the only reason one would want to get a degree is the one-time acquisition of an occupational qualification. In reality, there are many reasons to enroll in another degree. The universal call for lifelong learning is also contradicted by the reintroduction of these fees. At the same time, the rapid changes on the labor market make a second degree an economic necessity for more and more people in order to find employment. This should not be dependent on one’s personal finances. In direct consequence of tuition fees, student numbers at the University of Freiburg have already decreased so much that the University is missing out on important funds from the state

anlässlich des Jahrestages der Einführung der Studiengebühren in Baden-Württemberg