Slow Club

haslacherstraße 25
79115 Freiburg
Deutschland

Brother Grimm
Albträume in Fuckmoll
Verwischter Geisterhausblues und grimmige Oden an Verblichene.

Das ist jetzt wieder so einer. Einer, der aussieht, als käme er aus dem Kohlebergwerk. Dabei stammt er von dort, wo sie es sich leisten können, zum Spaß so auszuschauen, aus Berlin. Er heißt Dennis Grimm und arbeitet als Brother Grimm.
Da denkt man natürlich an die Brüder selben Namens und ihre prächtigen Albtraumlieferanten für kleine und große Kinder. Und das ist kein Zufall. Denn auch dieser Bruder Grimm widmet sich Albträumen, doch sind die seinen akustischer Natur. Brother Grimm ist auch ein Schöngeist, denn seine Geisterblues-Gstanzlen mäandern durchaus ins Balladenfach rüber, Damenbekanntschaft ist beim Konzert deshalb nicht im Vorhinein auszuschließen. Immerhin titelt sogar das Eröffnungslied seines aktuellen Albums Woman, wobei es sich angesichts des verwittert düsteren Sounds wohl um eine Ode an eine Verblichene handeln dürfte, Ruhe sanft.
Seinen Geisterhausblues spielt Grimm mit grimmigen Rhythmen, anämischen Gitarren und einem Gesang, dem man straffrei einen Nachtwächterjob in einer Tuberkuloseheilanstalt andichten darf. Es klingt also ziemlich interessant, wenn er I Am Afraid of Germany singt, Brothers and Sisters beschwört oder die Kompostierungsaufforderung  Take Your Idols & Turn Em Into Flowers durch das Mikro stöhnt.
Es ist eine einfache Kunst und sie ist überzeugend. Sie funktioniert seit der Bible Belt an die Stromversorgung angeschlossen wurde und ein Bloßfüßiger zum ersten Mal beim Schwarzbrennen einen Stromschlag erleiden musste. Bruzel, Knister, Bumm. So viel Klischee muss sein, und so viel Klischee soll auch sein. (Karl Fluch/ Der Standard)
„King for a day fool for a lifetime“, heißt es. Nicht so beim aktuellen Album von Brother Grimm, der einen Buchstaben tauscht und dadurch so zu einer ganz anderen Bedeutung gelangt: „King for a day cool for a lifetime“. Das soeben fertiggestellte gleichnamige Album bietet dunkelgrau gefärbten Songwriter-Rock, der mit reduzierten Arrangements knietief im Blues watet. Allerdings nicht in der klassischen Spielart, sondern in der krachigen Interpretation, wie man sie etwa von australischen Acts der 1980er-Jahre kennt. Sanftmut ist zwischendurch auch möglich oder überhaupt gleich atmosphärisches Wegdriften wie im elfeinhalbminütigen Form- und Stilausreißer „Take Yr Idols & Turn Em Into Flowers“. (www.falter.at) Nach seiner Zeit bei der Band Sandy Bird, wandelt Sänger und Gitarrist Dennis Grimm jetzt also als „Brother Grimm“ auf Solopfaden. Er kommt inzwischen deutlich direkter und mitunter auch agressiver daher. Er befindet sich zwischen den Zeilen, zwischen den Genres. Er ist lauter als zuvor und leiser. Und er ist allein.

The Dead Lullabies
Zizi Transistor & Ben Fonda
(Zoë Binetti & Benjamin von Däniken)
The Dead Lullabies sound like a broken mary-go-round, an ancient prayer and a psychedelic trip.
Although spartanic in its instrumentation, this music will draw you into its very own world of wonder.

Konzert | Psychedelic PostPopConfession
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