Immer noch liegt die Welt schwitzend im Retrofieber und dieses Jahr wird sogar das Fasten wiederentdeckt, 40-Tage-old-bible-style! Und wenn man dann noch eine Saftkur macht, und nur Rote-Bete-Saft trinkt, dann kann es dazu kommen, dass alle Körperflüssigkeiten sich purpur verfärben. Und vielleicht hat auch die Künstlerin dieses Abends einmal Detox mit Betesaft gemacht und dieses Phänomen beobachtet. Sie weiß auch von Gefahren zu berichten, die drohen, wenn man sich nur von Joghurt und Gelee ernährt. Jedenfalls kommt Purpur Spytt aus Norwegen, aber sie wohnt in einer schweizer Stadt, die sich auf den gelben Wurstdip reimt, und wäre gern Amerikanerin. Und sie hat auch Stuff von früher dabei, zum Beispiel Hall, Synthsounds, fiese Taschenmessergitarren, eine abgeklärte Haltung gegenüber dem Tod und ein Inflatable-Boy-Clams-Cover, die so klingen, als seien sie schon immer dagewesen. Dazu noch einen Bass als Soloinstrument, Beats, schöne Geräte, und zwei Stimmen. Im Februar war sie schon einmal mit The Staches bei uns, und diesmal reist sie mit den SBG-art-punx Zad Kokar et les Combi Beyaz an, die auch aus allen möglichen anderen Zeiten als der Gegenwart zu kommen scheinen, und irgendwann schon einmal bei uns waren. Ihr erinnert Euch: Dada-Stomp, düdürü, irre Bläser, Schaumstoffkopf und Langhantelmuster.
Purpur Spytt: soundcloud.com/purpur-spytt
Zad Kokar & les Combi Beyaz: petite-nature.bandcamp.com