Keine zwei Wochen bis zum Antifa-Camp im Schwarzwald. Während der Sommer ins Ländle zurückgekehrt ist laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: Workshops vorbereiten, Speisepläne diskutieren, Großzelte packen und die Anreise planen. Mitten in die Planungen platzt dann noch das Verbot von linksunten.indymedia. Währenddessen kommt die Wahlkampagne der Rechtspopulisten in Schwung. Vom Sommerloch scheint auf beiden Seiten der Barrikade dieses Jahr wenig übrig zu bleiben. Umso wichtiger erscheint es uns die Vernetzung der antifaschistischen Bewegung voranzutreiben und die notwendigen Fragen gemeinsam zu diskutieren. Deswegen wollen wir euch an dieser Stelle mit den letzten Infos zum Camp Anfang September versorgen.
Wann findet das Camp statt? Wie komme ich hin?
Das Antifa-Camp findet von Freitag, 8. September, bis einschließlich Sonntag, 10. September, im Schwarzwald statt. Auf die Veröffentlichung des Campplatzes verzichten wir im Vorfeld bewusst. Nach der ganzen Medienhysterie um die Ereignisse in Hamburg und dem Drang der Repressionsbehörden im Vorfeld der Wahlen Ergebnisse zu liefern wollen wir es der Gegenseite nicht einfacher machen als es nötig ist unsere Arbeit einzuschränken.
Weil es uns trotzdem ein Anliegen ist mit möglichst vielen AntifaschistInnen zu campen, zu diskutieren und eine gute Zeit zu verbringen gibt es für alle Interessierten die Möglichkeit sich an öffentlichen Anreisen zum Camp zu beteiligen (siehe unten). Wenn ihr aus der jeweiligen Region kommt, dann setzt euch mit den lokalen offenen Treffen in Kontakt. Sollte es in eurer Region keine gemeinsame öffentliche Anreise geben dann meldet euch einfach per Mail bei uns (antifacamp2017[ät]riseup[punkt]net). Als Anreisezeit solltet ihr Freitagnachmittag einplanen, Abendessen gibt’s ab 18 Uhr, das Programm startet pünktlich um 19 Uhr. Bestenfalls sind eure Zelte dann bereits aufgebaut.
Welches Programm gibt es?
Wir haben immer wieder betont für wie wichtig wir Austausch und Vernetzung halten – gerade in einer Situation in der rechte Kräfte immer stärker werden.Was bedingt den Aufstieg der AfD? Wie kann antifaschistische Arbeit attraktiv und gleichzeitig wirksam gestaltet werden? In welchem Zustand befindet sich die klassisch faschistische Szene? Diese und andere Fragen wollen wir daher in Workshops bearbeiten und diskutieren, gleichzeitig aber auch die praktischen Aspekte nicht zu kurz kommen lassen. Themen der Workshops sind u.a. Aktionsideen gegen die AfD, Einstieg in die Faschismustheorie, Überwachung & Gegenstrategien, Antirepression, Selbstverteidigung, Streetart/Graffiti, Video-Arbeit, Bullenstrategien...
Geplant sind zudem auch Input-Veranstaltungen. So beispielsweise zu den Erfahrungen im Umgang mit der rechtspopulistischen Volkspartei SVP in der Schweiz mit GenossInnen vom Revolutionären Aufbau oder zu den aktuellen Entwicklungen in Kurdistan und der Türkei.
Am Samstagabend wollen wir mit unterschiedlichen Akteuren der antifaschistischen Bewegung die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen diskutieren. Auf dem Podium sitzen neben einer/einem VertreterIn der organisierenden Gruppen, die Northeast Antifascists (NEA) aus Berlin und der VVN-BdA Landesverband BaWü. Eine Zusage der Interventionistischen Linken steht noch aus.
Abgerundet werden die zweieinhalb Tage durch ein Konzert am Samstagabend. Neben Enraged Minority (Antifascist Streetpunkt, Freiburg) spielt Zystem (melodischer Antifa-Punk, Esslingen). Der Auftritt der Ska-Band T-Killas entfällt aus gesundheitlichen Gründen. Mit Defenders of the Universe (Unshaved Garage-Punk, Schwäbisch Gmünd) konnte jedoch schnell ein Ersatz gefunden werden.
Was muss ich mitbringen? Was kostet der Spaß?
Der Campbeitrag beträgt für drei Tage 35 Euro (Soli 40). Im Beitrag ist vegan/vegetarisches Essen an allen Tagen enthalten. Ansonsten benötigt ihr eigenes Geschirr und Besteck, Zelt, Schlafsack, Isomatte o.ä., warme Klamotten, Regenjacke und was man sonst noch so zum Campen braucht. Auf dem Camp wird es auch unterschiedliche Sportangebote geben – vergesst also nicht eure Sportklamotten & Kickschuhe!
Wir sehen uns auf der Straße. Und im Schwarzwald!
Die Antifaschistische Aktion aufbauen!