Regie&Buch: Matt Ross Kamera: Stéphane Fontaine Musik: Alex Somers Darsteller: Viggo Mortensen, George MacKay, Samantha Isler, Annalise Basso, Nicholas Hamilton, Shree Crooks, Charlie Shotwell Produktion: US, 2016 Länge: 120 min. Fassung: DCP, En. OmU
Ben (VM) ist der Vater von sechs Kindern. Mit ihnen lebt er seit vielen Jahren in den Wäldern des Pacific Northwest im US-amerikanischen Bundesstaat Washington. Mit den einfachsten Mitteln haust die ungewöhnliche Familie am Randbereich der amerikanischen Gesellschaft, lernt Theorien von Noam Chomsky und das Jagen, kurz: Alles, was man als unabhängiger Allrounder so wissen muss. Als Bens Frau und die Mutter der Kinder aufgrund ihrer psychischen Erkrankung Selbstmord begeht, muss sich die Familie für ihre Beerdigung trotz Vorbehalten in die „Zivilisation“ begeben. Ein wahrer clash of cultures.
Captain Fantastic wirkt zunächst wie eine typische Komödie, in der zwei Welten aufeinanderprallen und daher jede Menge Slapstick garantiert ist. Stimmt schon, ist aber auch nicht alles. Neben seinen zielsicheren Gags weist der Film auch äußerst sensibel auf die Probleme des Älterwerdens, die Suche nach Wissen, Erfahrung, aber auch Geborgenheit hin. Ben ist sicher kein Held, der gegen das böse Amerika kämpft, ebensowenig bedeuten die USA das Gute. Beide müssen sich irgendwie arrangieren und voneinander lernen. Und das durchaus auf schlagfertige Weise, insofern ist Captain Fantastic ein flotter Film geworden, der nicht zuletzt durch sein energisch auftretendes Schauspielerensemble zu überzeugen weiß. Und: Viggo Mortensen zeigt sich nackt. Womit wirklich für jeden etwas dabei sein dürfte.
Vorfilm: Krake
Regie: Julia Ocker Produktion: Deutschland 2015 Länge: 4 Min.
Eine Krake backt einen Fruchtkuchen. Aber ihr letzter Tentakel mag lieber Schokolade.