Ein Jahr lang begleitete Gianfranco Rosi mit seiner Kamera den 12-jährigen Samuele, der auf Lampedusa wohnt, wo seit Jahren diejenigen Geflüchteten ankommen, die die gefährliche Fahrt über das Mittelmeer gewagt haben. Den hektischen Krisenberichten vieler Medien setzt Rosi ruhige, dabei jedoch umso eindrücklichere Bilder entgegen. So werden wir Zeuge des beklemmenden Nebeneinanders von Alltagsleben und humanitärer Katastrophe, wobei auf Lampedusa der Ausnahmezustand scheinbar bereits Teil des Alltags geworden ist. Dabei findet Rosi in kleinen, vordergründig unbedeutenden Beobachtungen immer wieder treffende Metaphern und schafft es so, das lokale Geschehen in den größeren Rahmen einzuordnen: die aktuelle politische Krise und Handlungsunfähigkeit Europas. Auf der diesjährigen Berlinale wurde der bewegende Film mit dem goldenen Bären ausgezeichnet.
aus der reihe: migranten essen deutsche seele auf
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