Eines Tages bekommt der schottische Polizist Sergeant Howie ein anonymes Schreiben mit der Bitte auf der Insel Summerisle nach einem vermissten Mädchen zu suchen. Während seiner Ermittlungen stößt der bibeltreue und jungfräuliche Howie bei den Bewohnern zunächst auf Schweigen und dann auf widersprüchliche Aussagen. Sie alle sind Anhänger eines paganistischen Kultes, der seit 150 Jahren auf der Insel praktiziert wird, aber dieses Jahr scheint etwas nicht zu stimmen. Die Fruchtbarkeitsrituale, deren Zeuge Howie wird, verstören ihn zunehmend, doch besonders in der Konfrontation mit Lord Summerisle, dem intellektuellen Anführer des Kultes, wird sein christlicher Glaube fundamental auf die Probe gestellt.
Irreführend häufig als Horrorfilm einsortiert, handelt es sich bei The Wicker Man eher um ein psychedelisches Musical. In einer Szene sagt Lord Summerisle, er sei ein Heide, aber hoffentlich „an enlightened one“, was sich ins Deutsche sowohl mit aufgeklärt als auch mit erleuchtet übersetzen lässt. Beides zu werden gibt der Film reichlich Gelegenheit. Auch der berühmte Schauspieler Christopher Lee war zeitlebens begeistert und bezeichnete The Wicker Man immer wieder als seinen besten Film. Da er schon damals so überzeugt war von dem Projekt, arbeitete er ohne Gage und setzte sich dafür ein, dass der Film tatsächlich gedreht wurde. Bei der Veröffentlichung gab es dann viele Querelen; diverse Schnittfassungen wurden hergestellt, eine kürzere kam in die Kinos, eine längere, von Robin Hardy selbst geschnitten, ging wohl für immer verloren. Wir zeigen nun von Blu-Ray den sogenannten Final Cut, den Robin Hardy 2013 aus einer nach langer Suche im Harvard Film Archive gefundenen mittellangen Filmkopie zusammenstellte.