Tag x + 1 Kundgebung: Donnerstag (16. Juni) 18 Uhr Rathausplatz
Hallo Ihr,
in der letzten Nacht wurden in Baden-Württemberg wieder 123 Menschen (zum Großteil Roma) nachts von der Polizei aus dem Schlaf gerissen, um sie heute morgen nach Serbien und Mazedonien abzuschieben. Auch eine 4-köpfige Familie aus einem Freiburger Flüchtlingswohnheim war von der Abschiebung betroffen. Die Eltern hatten begonnen zu arbeiten, die Kinder gingen zur Schule, die Frau der Familie ist auf medizinische Versorgung angewiesen, die in Mazedonien schwer erhältlich ist.
Abschiebungen sind und bleiben Gewalt, die wir niemals tolerieren werden.
Um auf den Fall aufmerksam zu machen und ihn und die scheinbar normal gewordene Abschiebegewalt in den Blick der Freiburger Öffentlichkeit zu bringen, rufen wir am morgigen Donnerstag zur Tag X + 1 Kundgebung am Rathausplatz auf.
Sagt Anderen bescheid; kommt vorbei; bringt eure FreundInnen mit und organisert euch gegen Abschiebungen.
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Abschiebung aus Freiburg am 15.06.2016
Seit Monaten werden in monatlich 3 Sammelabschiebungen viele Menschen aus Baden-Württemberg nach Albanien, Kosovo und Serbien/Mazedonien abgeschoben. Diese Sammelabschiebungen organisiert das Regierungspräsidium Karlsruhe.
Am 15.6.2016 wurden 123 Personen abgeschoben, davon 66 nach Serbien und 57 nach Mazedonien. Sie alle hatten in Baden-Württemberg gelebt.
Immer wieder Kinder! Immer wieder Minderheit der Roma!
Unter den Abgeschobenen waren 46 Kinder unter 14. 69 der Abgeschobenen, also mehr als die Hälfte, waren Angehörige der besonders diskriminierten Roma-Minderheiten, für die Deutschland aufgrund der Verfolgung und Vernichtung im 2. Weltkrieg eine besondere historische Verantwortung hat.
Abschiebung aus Freiburg
Aus Freiburg wurde an diesem Tag eine 4-köpfige Familie abgeschoben. Die Familie S. lebte seit ungefähr 1,5 Jahren in Freiburg. Beide Eltern hatten in den letzten Monaten begonnen zu arbeiten. Die beiden Kinder gingen zur Schule und nahmen an mehreren Freizeitaktivitäten in der Hammerschmiedstraße aber auch außerhalb Teil. Besonders erschreckend ist, dass die Familie abgeschoben wurde, obwohl die Frau an hohen Blutdruck leidet und seit ihrer Ankunft in Deutschland in Behandlung ist. Die ihr verschriebenen Medikamente sind in Mazedonien nur unter sehr schweren Bedingungen und unter hohem Kostenaufwand zu erwerben, wenn überhaupt. Bei Familie S. zeigt sich erneut, wie rücksichtslos die Abschiebebehörden agieren.. In Mazedonien ist für Familie S., weder die medizinische Grundversorgung noch die schulische Bildung der Kinder gewährleistet.
Aktion Bleiberecht veröffentlicht die Daten der Sammelabschiebungen unter www.aktionbleiberecht.de Die folgenden Abschiebetermine sind: Albanien (29.6.), Kosovo (05.7.) sowie, in einem gemeinsamen Flug, Serbien und Mazedonien (11.7.)
Lassen wir nicht zu, dass immer mehr Menschen aus Freiburg verschleppt werden!
Kein Mensch ist illegal!