Satanstango spielt in einem dörflichen Niemandsland jenseits von historischer Zeit oder Ort. Die Bewohner der verfallenden Häuser haben sich größtenteils aufgegeben und vegetieren sinnlos dahin; es regnet, und sie rauchen, saufen. Dann aber gerät die träge Welt aus den Fugen: der totgeglaubte Irimiás (MV) kehrt zurück, ein Mann, von dem sich alle viel erhoffen. Bereits nach kurzer Zeit hat er enorme Macht über seine Mitmenschen und ist willens, diese zu nutzen.
Die Enthistorisierung rettete Krasznahorkais Roman, auf dem der Film basiert, wohl vor dem Zensor. Gemeint ist dennoch klar Ungarn, irgendwann in der Umbruchs- und Niedergangszeit um das Ende der Sowjetunion. Die Sozialkritik ist direkt und verdammend: hier geht eine ganze Welt zu Grunde, die Menschen mit dem System und umgekehrt.
Originaltitel: Sátántangó
Längster je gespielter Film im aka ! Beginn um 18:00 Uhr !
Regie: Béla Tarr Buch: Béla Tarr, László Krasznahorkai Kamera: Gábor Medvigy Musik: Mihály Víg Darsteller: Mihály Víg, Peter Berling Produktion: HUN/ D/ CH, 1994 Länge: 450 min. Fassung: 35 mm, Tba
Satanstango ist ein Monument.
Satanstango zu sehen, fühlt sich monumental an. Fast acht Stunden Film heißt auch fast acht Stunden dort, in dieser irdischen Vorhölle, die ihre Bewohner zerfrisst. Acht Stunden, nach denen man ganz neuen Glauben an die Wucht des Mediums Film gewonnen hat.
Es wird Urkunden geben für alle, die den längsten Film der aka-Geschichte mit uns überstehen !