Regie&Buch: Rüdiger Suchsland Kamera: Harald Schmuck, Frank Reimann Musik: Michael Hartmann, Henrik Albrecht Darsteller: Fatih Akin, Elisabeth Bronfen, Thomas Elsaesser, Volker Schlöndorff, Eric D. Weitz Produktion: D, 2014 Länge: 118 min. Fassung: Tba
Surreale Traumsequenzen, Somnambule, Wände aus Pappmaché, Special Effects, maskierte Einbrecher, Tyrannen, stechende Blicke, riesige Augen, schlecht erzogene Mädchen, heruntergekommene Häuser, Männer am Rande des Nervenzusammenbruchs, überzogene Gesten, Vampire, Schattenspiele, Friedrich II., Zaubermäntel, Picknicke am Wannsee, schlecht bezahlte Angestellte, Rasierschaum, Lockenbrenner, Wintersport, lange Kameraeinstellungen, Revues, kindliche femmes fatales, Hafenstreiks, fliegende Jungen, Gletscher, Psychopathen, Stummheit und Stimme.
Die Filme der Weimarer Republik haben all das. Und sie haben noch mehr. In einer Zeit, in der der Film noch in den Kinderschuhen steckt, werden mit Filmen wie Nosferatu, Metropolis, M, Der blaue Engel ästhetische Grundlagen erfunden und bis heute prägende Genres etabliert. Mit Von Caligari zu Hitler widmet sich Rüdiger Suchsland dieser Zeit des Films, die unmöglich zu einer Strömung zu verallgemeinern wäre – einer Zeit, die sich gerade durch ihre Widersprüchlichkeit auszeichnet.
Im Zentrum steht Siegfried Kracauers These, dass in diesen Filmen vorweggenommen wird, was sich in Deutschland ab 1933 verwirklicht. Suchsland geht dem nach und lässt hierfür Filmemacher und FilmwissenschaftlerInnen zu Wort kommen, vor allem aber lässt er die Filme selbst erzählen. Er spürt das Wunderbare, den Reichtum und die Abgründe einer wieder vergessenen Kino-Epoche auf und fragt: "Was weiß das Kino, was wir nicht wissen?"