Diskussionsveranstaltung zur Situation an den EU-Außengrenzen (28.04.2016 - Alte Uni Hörsaal 2 -Bertholdstraße)
mit Father Mussie Zerai von L’Agenzia Habeshia sowie Marion Bayer und Hagen Kopp vom WatchTheMed Alarm Phone
Türkei-Deal und Nato-Einsatz in der Ägäis, Militäroperation EUNAVFOR im zentralen Mittelmeer: Mit zahlreichen Maßnahmen schottet sich die Europäische Union an ihren Außengrenzen ab.
Leidtragende sind die Geflüchteten: Fehlende legale Fluchtwege und die zunehmende Sicherung der „Festung Europa“ zwingen Menschenauf lebensgefährliche Routen.
Seit 2000 kamen laut Pro Asyl über 35.000 Geflüchtete an den EU-Außengrenzen ums Leben. Anstatt ein europäisches Seenotrettungsprogramm zu installieren, reagierte die Politik mit weiteren Abschottungsmaßnahmen. Doch dies hält Menschen in Not nicht davon ab, sich auf den Weg zu machen. Gegen alle Widerstände starten weiterhin Boote auf den riskanten Routen von Libyen und der Türkei Richtung Italien und Griechenland.
Die Veranstaltung gibt Einblicke in die aktuelle Situation am Mittelmeer, erörtert die Hintergründe von Flucht und Migration und stellt anstehende Mobilisierungen gegen das EU-Grenzregime vor.
Father Mussie Zerai hat vor über 10 Jahren in Italien die Solidaritätsinitiative „L'Agenzia Habeshia“ gegründet und ist seitdem als „die Telefonnummer" für Seenotfälle insbesondere der eritreischen Geflüchteten bekannt. Mit seinem Einsatz hat er Tausenden von Bootsflüchtlingen zwischen Libyen und Italien das Leben gerettet.
Marion Bayer und Hagen Kopp sind bei „kein mensch ist illegal“ in Hanau aktiv und haben - inspiriert von Father Zerai - im Oktober 2014 das Alarm Phone für Geflüchtete und MigrantInnen in Seenot mit aufgebaut. Seit Sommer 2015 hat das Hotline-Projekt über 1200 Notrufe allein aus der Ägäis erhalten.
Eine Veranstaltung von Aktion Bleiberecht Freiburg unterstützt vom Freiburger Forum aktiv gegen Ausgrenzungen, MediNetz Freiburg, den Deutschkursen, rasthaus Freiburg und dem iz3W.