Uni Freiburg

Vortrag mit Prof.h.c. Max Brym

Aktion Bleiberecht Freiburg hat fünf Veranstaltungen organisiert, die sich mit der Thematik der „sicheren Herkunftsländer“ auseinandersetzen werden. Die Einstufung der Balkanländer trifft im Besonderen die dort lebenden Roma-Minderheiten. Viele von ihnen leben in Deutschland. Sie sollen, wie der in NRW entwickelte „Aktionsplan Westbalkan“ für albanische Geflüchtete, aus Deutschland entfernt werden. Niemand soll bleiben können. Neuankömmlinge werden gleich in Massenlagern untergebracht, gegängelt, unwissend einem restriktiven Verfahren ausgeliefert und abgeschoben.

Der Vortrag analysiert die Politik der EU-Mission EULEX im Kosovo und wirft Fragen zur neoliberalen Politik in anderen Staaten des Westbalkans auf. Was spielen Privatisierungen dabei für eine Rolle und wer profitiert von diesen? Wie kann den Menschen in diesen Regionen wirklich geholfen werden und was müsste auch die deutsche Politik tun, um die Lage der Menschen vor Ort zu verbessern? Was heißt Solidarität mit den Menschen in Osteuropa und was heißt Bekämpfung von Fluchtursachen?
Ist die Bundesregierung gemeinsam mit der EU wirklich willens die Verhältnisse in Osteuropa zu verbessern oder geht es ihr nur um die Durchsetzung neoliberaler Konzepte mit all ihren Auswirkungen? Viele Politikerinnen und Politiker lenken von den Fluchtursachen ab. Statt vom Massenelend, z.B. im Kosovo zu reden oder gar dessen Ursachen zu analysieren, werden Flüchtlinge rassistisch beschimpft und ausgegrenzt. Offen ignoriert wird dabei auch die spezielle rassistische Verfolgung der Roma im Kosovo, in Albanien, Montenegro und Serbien.

Max Brym arbeitet unter anderem an der UNIPristina / Kosovo als Dozent für Philosophie und Geschichte.

Genauer Ort:
KG 1 Hörsaal 1015

Fluchtursachen aus dem Kosovo und Montenegro