Die Pressekonferenz findet im Kurdischer Verein, Karlsruherstr. 50 statt:
Nusaybin ist eine in der Antike gegründete, hier unbekannte Stadt, halb
so groß wie Freiburg, im äußersten Osten der Türkei an der Grenze zu
Syrien gelegen. Es gäbe nichts interessantes zu berichten – wenn man die
letzten Monate ausblendet. Zum Verhängnis wird dieser Stadt, dass sie zu
90% von KurdInnen bewohnt wird – welche bei der letzten Parlamentswahl
zu ebenfalls 90% gegen die Regierung Erdogans und für die prokurdische
Partei HDP stimmten.
Inzwischen ist diese Stadt, wie auch viele andere Schauplatz eines
unausgesprochenen Krieges. Menschen werden mittlerweile gezwungen, aus
dieser türkischen Stadt, die von Ausgangssperren, Isolation, Wasser-
Strom- Telefonembargo, Scharfschützen, Bombardierungen durch Panzer
heimgesucht wird, zu fliehen.
Wir laden Sie ein, am Mittwoch, den 13.1.206 um 10h im Kurdischen
Kulturverein an einer Pressekonferenz mit VertreterInnen aus Nusaybin,
welche die letzte Ausgangssperre miterlebten und davon berichten werden,
teilzunehmen.
Diese Ausgangssperre findet auch in vielen anderen Städten und
Stadtteilen der Türkei/Nordkurdistans statt. In den letzten Monaten sind
dabei mehr als 500 Menschen getötet worden, ein Drittel sind davon sind
zivile Opfer des türkischne Militärs und der türkischen Polizei (Quelle:
Bericht des Menschenrechtsvereins IHD und der Stiftung für
Menschenrechte TIHV). Fast 7000 Menschen sind bei Protesten gegen das
brutale Vorgehen des türkischen Staates in Untersuchungshaft genommen,
ein Viertel der Verhafteten berichtet von Folterungen. Um auf die
Ausgangssperren aufmerksam zu machen, lädt das Kurdistan
Solidaritätskomitee Freiburg am Samstag 15h Rathausplatz zu einem
Menschenring ein, der sich symbolisch um einen Block der Altstadt legt,
Symbol für die Einschließung vieler kurdischer Städte, Symbol für das
Außerkraftsetzen jeglicher Grundrechte innerhalb dieses Kreises.