Originaltitel: The Long Goodbye
Regie: Robert Altman Buch: Leigh Brackett Kamera: Vilmos Zsigmond Musik: John Williams Darsteller: Elliott Gould, Nina van Pallandt, Sterling Hayden, Jim Bouton Produktion: USA, 1973 Länge: 112 min. Fassung: 35 mm, DF
Philip Marlowe (EG), Privatdetektiv im sonnigen Los Angeles der 70er Jahre, schläft. Zumindest zu Beginn des Films, bevor er durch ein Hilfegesuch seines Freundes Terry (JB) in verborgene Machenschaften um Liebesaffären, Geld und Mord hineingezogen wird.
Robert Altmans Version des prototypischen Noir-Helden Philip Marlowe verstörte zum Zeitpunkt seines Erscheinens Publikum und Kritiker. Anstatt dem übergroßen Charakter Marlowe nostalgisch zu huldigen, bürstete Altman den Film gegen den Strich der Noir-Konventionen. Sein Marlowe scheint in den 40er Jahren eingeschlafen und in einem traumartigen 1970 wieder aufgewacht zu sein, nur um festzustellen, dass seine altmodischen Werte und Ansichten aus der Zeit gefallen sind und er die Orientierung verloren hat. Aus einem harten Hund, der stets einen knackigen Spruch parat hatte und über den Dingen stand, ist ein Loser geworden, den eine unsichtbare Wand von seinen Mitmenschen zu trennen scheint. Altmans experimenteller Film kann als Parodie oder melancholischer Abgesang auf das Noir-Genre gesehen werden.