Regie: Sebastian Schipper Buch: Sebastian Schipper, Olivia Neergaard- Holm, Eike Schulz Kamera: Sturla Brandth Grøvlen Musik: Nils Frahm, DJ Koze Darsteller: Laia Costa, Frederick Lau, Franz Rogowski, Burak Yiğit, Max Mauff, André Hennicke Produktion: D, 2015 Länge: 140 min. Fassung: DCP, Dt. OV
In einer durchtanzten Nacht in Berlin lernt die junge Spanierin Victoria (LC) vier lebenslustige Jungs kennen: Sonne (FL), Boxer (FR), Blinker (BY) und Fuß (MM). Zuerst zögerlich, dann mit immer mehr Enthusiasmus folgt sie ihnen durch die leere Großstadt, die zunächst wie ein riesiger Spielplatz wirkt. Bald aber muss Victoria feststellen, dass bei den Jungs längst nicht alles bloß Spaß ist. Ehe sie es überhaupt realisiert, befindet sie sich bereits auf dem Weg in die Kriminalität. Während in Berlin langsam die Sonne aufgeht, gerät sie an ihre äußersten Grenzen.
Sebastian Schippers preisgekröntes Filmexperiment ist der wohl spannendste deutsche Film seit langem. In einer einzigen 140-minütigen Einstellung und mit Handkamera gedreht, wirkt der Film unmittelbar und lebendig. Gleichzeitig zeigt er sich als zweifelnd, vorsichtig und manchmal schlicht hart. Er zeichnet das Bild einer Jugend, einer Ziellosigkeit, in der die Spontaneität die letzte und größte Rettung ist, selbst wenn sie den stärksten Schmerz bedeutet. Ein mutiger und kühner Film, der das deutsche Kino in seiner Ästhetik für immer prägen wird.