Im August 2012 wird der wilde Streik in den Bergwerken in Marikana in einer gemeinsamen Aktion von Polizei, Politik und Gewerkschaftsfunktionären zusammengeschossen. 34 ArbeiterInnen werden aus nächster Nähe erschossen, 78 verletzt, 259 festgenommen. Der Streik wurde trotzdem fortgesetzt und mit Lohnerhöhungen zwischen 11 und 22 Prozent beendet.
1994 mündet eine der weltweit am breitesten unterstützten Befreiungsbewegungen im größten Industriestaat Afrikas in die Machtübernahme durch den ANC in Südafrika. Die damit verbundenen Hoffnungen zerschellten an der »neoliberalen« Politik des ANC, die
Besitzverhältnisse und Kapitalinteressen weitgehend unangetastet ließ. Die für die südafrikanische Wirtschaft wichtigen Exportindustrien Auto und Bergbau brachen im Zuge der Krise 2008 ein, gleichzeitig kämpften die ArbeiterInnen im Bergbau und die BewohnerInnen in den städtischen Townships.
Der Streik bei Marikana war ein Höhepunkt der Selbstorganisierung – allerdings auch der Repression von Staatsseite. Aber der »Marikana-Effekt« strahlte aus: Streiks der Farmarbeiter und der Autoindustrie noch 2012, Goldbergbau 2013, Maschinenbau 2014... Der Film "Miners Shot Down" (Südafrika, Engl./Dt. Untertitel) zeigt die Ereignisse aus der Sicht der ArbeiterInnen.
Eine Veranstaltung der Worker Center Initiative Freiburg