Als Argentiniens Wirtschaft 2001 zusammenbrach lernten Tausende Werktätige Betriebe unter eigener Kontrolle weiterzuführen. Heute gibt es mehrere hundert solcher Betriebe in Argentinien, zum Teil von der Regierung kooptiert, zum anderen Teil aber weiterhin im Aufstand – wie die Keramikfabrik FaSinPat (Zanón), in der nach wie vor alle den gleichen Lohn bekommen und alle die gleiche Stimme in der Vollversammlung haben, der höchsten Autorität im Werk.
Im Buch, im Original herausgegeben von einem Verlagskollektiv aus Buenos Aires, gibt es die Geschichten von 10 derartigen Instandbesetzungen, die in Argentinien „recuperación“ heißen: Wiederinbetriebnahme, aber auch Genesung. Von Aneignung ist meist gar nicht die Rede – die Betriebe gehören sowieso dem Volk. Und konsequenterweise versorgen viele fábricas recuperadas ihre Nachbarschaft mit speziellen öffentlichen Diensten wie Volksschulen und Benefizveranstaltungen.
Vorgestellt wird das Buch von Daniel Kulla, der es übersetzt aktualisiert und mit Praxisanregungen angereichert hat.
im Haus der Begegnung Freiburg-Landwasser (Habichtweg 48)