Am 9. Oktober 2023 kündigte der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant die totale Blockade des Gazastreifens an. Strom, Wasser, Lebensmittel, Treibstoff – nichts sollte mehr zu den über zwei Millionen Menschen gelangen. Diese Entscheidung markierte den Beginn einer neuen Eskalationsstufe in der langen Geschichte von Vertreibung, Belagerung und Vernichtung in Palästina.
Seitdem hat sich die Situation deutlich zugespitzt: Die Hungersnot wurde von den Vereinten Nationen offiziell als „Stufe 5“ eingestuft – Kinder sterben täglich an Unterernährung. Bombardierungen und Bodenoffensive zerstören gezielt zivile Infrastruktur – Krankenhäuser, Schulen, Wohnhäuser. Über 65.000 Tote und Hunderttausende Verletzte sind dokumentiert, die Dunkelziffer ist weit höher.
Doch die Gewalt endet nicht in Gaza: Auch im Westjordanland gehen Militär und Siedler:innen immer brutaler vor. Mit dem E1-Siedlungsplan sollen neue Fakten geschaffen werden, die die Möglichkeit eines zusammenhängenden palästinensischen Staats zerstören. Gleichzeitig wird über eine vollständige Annexion diskutiert. Netanjahu und seine Minister sprechen offen von ihrem Traum eines „Großisrael“ – „vom Fluss bis zum Meer“.
Diese Politik ist keine Ausnahme, sondern hat historische Kontinuität: Von der Nakba 1948, über jahrzehntelange Besatzung und Apartheid, bis zur Niederschlagung von Protesten. Palästinensischer Widerstand – ob mit Demonstrationen, Generalstreiks oder anderen Mitteln – wurde und wird kriminalisiert und gewaltsam gebrochen. Doch er ist legitim.
Was in den letzten zwei Jahren, seit Beginn der Blockade und den Bombardierungen von Gaza, klar geworden ist: Es handelt sich um eine systematische Vernichtungspolitik - einen Genozid an den Palästinenser:innen in Gaza.
Wir dürfen nicht schweigen.
Wir rufen alle auf, am 9. Oktober gemeinsam mit uns auf die Straße zu gehen:
- Um an die Opfer von Blockade, Hunger und Bombardierungen zu erinnern.
- Um gegen Siedlungspolitik, Apartheid und Vertreibung zu protestieren.
- Um Solidarität mit dem palästinensischen Befreiungskampf zu zeigen.
- Um gegen Waffenexporte nach Israel und die Komplizenschaft unser eigenen Regierung zu protestieren.
Von Weingarten bis nach Gaza - von Freiburg in die ganze Welt: Freiheit für Gaza! Freiheit für Palästina!