Mo, 13.10.2025, 19 Uhr
Tischgespräch
Entfremdete Arbeit und Distinktion
mit Helene Thaa
Das Bordbistro ist nicht nur ein Ort, an dem Reisende notwendige Verpflegung finden, sondern auch ein besonderer sozialer Raum, der von flexibel arbeitenden Angestellten auf Reisen als Büro genutzt wird. Im Tischgespräch soll es um entgrenzte Arbeit und Entfremdung gehen: Wieso wird jede freie Minute, auch unterwegs, für Arbeit genutzt, und was macht die ständige Erreichbarkeit mit uns? Das Bordbistro verweist aber auch auf die soziale Ungleichheit in der Arbeitswelt. Nicht alle können flexibel arbeiten und mit dem ICE reisen. Der Zug und noch mehr das Bordbistro sind sozial stratifizierte Orte, die Arbeit und das Bier im Bordbistro können auch als Distinktion gelesen werden. Hier wird es daher auch darum gehen, was die Arbeit im Bordbistro mit Geschlecht, Macht und Ungleichheiten zu tun hat. Insgesamt soll das Gespräch verschiedene soziologische Perspektiven auf die Welt aufwerfen, in denen die Fotos der Ausstellung DB entstanden sind.
Helene Thaa hat in Freiburg Soziologie studiert und promoviert an der Universität Basel zu Entfremdung in den Transformationsvorstellungen Hochqualifizierter. Derzeit forscht sie außerdem an der Evangelischen Hochschule Freiburg zu (Un-)Gerechtigkeit in der Energiewende.
Mit dem Tischgespräch, das als Veranstaltungsreihe im Rahmen der Ausstellungen des Kunstvereins angelegt ist, werden schwerpunkthaft Inhalte, Themen und Kontexte der gezeigten künstlerischen Arbeiten zugänglich gemacht, befragt und erweitert. In der Ausstellungshalle wird eine Arbeitsstation geschaffen und eine Person, deren Praxis oder Forschungsschwerpunkt wir im Hinblick auf die Ausstellung besonders interessant finden, eingeladen, um gemeinsam mit weiteren Gesprächsteilnehmer*innen gesellschaftspolitische Fragestellungen über die Ausstellung und den Ausstellungsraum hinaus zu verhandeln.
Die Teilnahme ist kostenfrei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
