Nach dem Tod der Mutter findet der Erzähler in einer Schublade ein Album mit Fotos seiner frühen Kindheit, die er auf der Karibikinsel Trinidad und Tobago verbracht hat. Als junge Frau hatte sich seine Mutter, die Tochter von «Stumpenarbeitern» aus dem Aargau in ein Abenteuer mit einem Tunichtgut der westindischen Oberschicht gestürzt und ein Kind bekommen. Während die übrige Familie bemüht ist, das Gedächtnis an die Jahre der Mutter bei den «Wilden» auszulöschen, macht sich der Erzähler auf, diese Geschichte zu retten. Seine Recherchen führen ihn zurück zu seinen indischen Vorfahren, die als Kontraktarbeiter in die Karibik verschifft wurden. Dabei legt er nicht nur einen Familienstammbaum, sondern auch ein Stück Kolonialgeschichte frei.
Martin R. Dean wurde 1955 in Menziken, Aargau, als Sohn eines aus Trinidad stammenden Vaters und einer Schweizer Mutter geboren, studierte Germanistik, Ethnologie und Philosophie an der Universität Basel. Für sein literarisches Werk wurde er vielfach ausgezeichnet. Sein Roman Tabak und Schokolade war 2024 für den Schweizer Buchpreis nominiert.
Für Bewirtung ist gesorgt. Vorverkauf in der Buchhandlung Jos Fritz (11 Euro / ermäßigt 6 Euro).
