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Mahnwache zum Feminizid in Lahr
Freitag, 21.05. um 19:00 auf dem Platz der Alten Synagoge
TW: thematisiert Feminizid/tödliche Gewalt
Am Mittwoch ist ein Feminizid in Lahr passiert. Eine Frau wurde von ihrem Mann, einem
Freiburger Polizisten, mit seiner Dienstwaffe ermordet. Wir sind schockiert, traurig und
wütend. Denn dieser Feminizid wird von der Gewissheit begleitet, dass es nicht der
letzte sein wird.
Schon wieder hat die tief in unserer patriarchalen Gesellschaft verwurzelte feminizidale
Gewalt ein Leben gefordert. So kann und darf es nicht weitergehen. Feminizide sind
keine Einzelfälle, sondern haben System. Wir müssen Feminizide als solche benennen,
sie politisieren, an die getöteten FLINTA* gedenken und solidarisch mit den
Hinterbliebenen sein! Wir reden von Feminiziden (und nicht Femiziden), um auf das
strukturelle politische Versagen hinsichtlich dieser Morde und patriarchaler Gewalt
aufmerksam zu machen. Geprägt wurde dieser Begriff in Lateinamerika, um auf die
staatliche Verantwortung hinzuweisen.
Wir fordern Aufklärung, Prävention, Gerechtigkeit und Sicherheit für alle FLINTA*! Es
braucht endlich eine grundlegende Veränderung der misogynen Strukturen, die solche
Morde befördern. Im Einzelnen wie auch institutionell, denn der Staat macht sich durch
unzureichende Schutzmaßnahmen mitschuldig. Dieser Mord zeigt die misogynen
Strukturen in der Polizei auf und entlarvt, die Strukturen die uns eigentlich schützen
sollten als patriarchal und gefährlich. Es muss konsequent verhindert werden, dass
weitere Leben durch Feminizide grausam und brutal beendet werden. Wir fordern
Gerechtigkeit! Das bedeutet für uns, dass keine einzige Frau*, keine nicht-binäre, trans,
inter oder agender Person mehr durch feminizidale Gewalt sterben muss.
Lasst uns gemeinsam der Ermordeten gedenken und unserer Trauer und unserer Wut
Ausdruck verleihen. Bringt gerne Blumen, Schilder und Kerzen mit.
VON TRAUER ZU WUT ZU WIDERSTAND!
Vigil for Feminicide in Lahr
Friday, 21.05. at 19:00 on the Platz der Alten Synagoge
TW: addresses feminicide/lethal violence
A feminicide took place in Lahr on Wednesday. A woman was murdered by her
husband, a police officer from Freiburg, with his service weapon. We are shocked, sad
and angry. Because this feminicide will not be the last.
Once again, the feminicidal violence deeply rooted in our patriarchal society has
claimed another life. Feminicides are not isolated cases, they are systematic. We must
name feminicides as such, politicize them, commemorate the FLINTA* who have been
killed and show solidarity with the relatives! We speak of feminicides (and not
femicides) to draw attention to the structural political failure with regard to these
murders and patriarchal violence. The term was coined in Latin America to draw
attention to state responsibility.
We demand education, prevention, justice and safety for all FLINTA*! We finally need a
fundamental change in the misogynistic structures that promote such murders. Both
individually and institutionally, because the state is complicit through inadequate
protective measures. This murder highlights the misogynist structures in the police
force and exposes the structures that are supposed to protect us as patriarchal and
dangerous. We cannot stand still if that means that further lives are cruelly and brutally
ended by feminicides. We demand justice! For us, this means that not a single woman*,
non-binary, trans, inter or agender person has to die as a result of feminicidal violence.
Let us commemorate the murdered together and express our grief and anger. Feel free
to bring flowers, signs and candles.
FROM GRIEF TO ANGER TO RESISTANCE!
