In ihrem autobiografisch gefärbten Debütroman setzt Çiğdem Akyol der ersten Generation Gastarbeiter*innen ein kritisch-zärtliches Denkmal. Aynur, die Mutter, stammt aus einer weltoffenen Istanbuler Familie. Gegen ihren Willen wird sie mit einem Mann aus Anatolien verheiratet, mit dem sie nach Deutschland auswandert. Die Ehe ist geprägt von Gewalt. Die Kinder fühlen sich erst frei, als der Vater stirbt. Çiğdem Akyol beschreibt sehr lebendig und mit viel Empathie die erste Generation der Gastarbeiter*innen, erzählt von ihren Träumen, von ihren Verletzungen und ihrer unstillbaren Sehnsucht nach Freiheit.
Çiğdem Akyol (*1978) studierte Osteuropäische Geschichte und Völkerrecht in Köln und in Russland. Nach dem Besuch der Berliner Journalisten-Schule war sie Redakteurin bei der »taz«, anschließend Korrespondentin für die österreichische Nachrichtenagentur APA in Istanbul, von wo sie auch über den Putschversuch 2016 berichtete. Seit Jahren schreibt die Journalistin aus der und über die Türkei u.a. für die NZZ, die FAZ und Zeit Online. Ihr Buch "Erdoğan. Die Biografie" wurde für den NDR-Sachbuchpreis nominiert. "Geliebte Mutter – Canım Annem" ist für den Uwe-Johnson-Förderpreis 2025 nominiert.