LOS COLONOS
Im Jahr 1901 ist das chilenische Patagonien am südlichsten Zipfel Südamerikas ein Land, das noch darauf wartet, erschlossen zu werden. Dieser Auffassung ist zumindest Großgrundbesitzer José Menéndez, als er seinen Plan einer neuen Straße verfolgt. Drei Männer sollen den Weg dafür frei machen, zur Not mit Gewalt. Für den Traum eines neuen Amerika ist kein Preis zu hoch – vor allem, wenn indigene Bevölkerung ihn zu zahlen hat. Felipe Gálvez Regiedebüt, bildgewaltige Grenzwanderung zwischen südamerikanischem Neo-Western und postkolonialer Parabel, wurde letztes Jahr in Cannes mit dem FIPRESCI-Preis der internationalen Filmpresse ausgezeichnet.
Chile, Argentinien u.a. 2023 / OmU / 97 Min. //
Regie: Felipe Gálvez / FSK: 16 Jahre //
Di 14.05., 19:30 / Mi 22.05., 19:30 / Di 04.06., 19:30 //
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Die Kolonisierung der Amerikas
„Im Grunde genommen unterscheidet sich die heutige Gesellschaft gar nicht so sehr von der um 1800, sie drückt sich nur mit anderen Mitteln aus. Die Toleranz gegenüber diesen Kulturen ist heute nicht viel größer als damals. Wir setzen keine Waffen mehr ein, um sie auszurotten, sondern wir verwenden subtilere Mechanismen. Die Gewalt, die Korruption, die Ignoranz und die Gesetzlosigkeit sind heute ähnlich wie im Wilden Westen.“ (Filmemacher Lisandro Alonso zu EUREKA)
Mit EUREKA und LOS COLONOS zeigen wir zwei außergewöhnliche und starke Anti-Western, die mit unterschiedlichen Stilmitteln von der fortdauernden Kolonisierung der Amerikas erzählen. Unser Schwerpunkt wird im Juni fortgesetzt.