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KoKi

Urachstraße 40
79102 Freiburg im Breisgau
Deutschland

Freiburg Premiere
EINE FRAGE DER WÜRDE

Es ist einfach, sich über Maschen und Opfer von Telefonbetrügern lustig zu machen, aber wirklich gefeit gegen die auch plumpesten Methoden ist wohl niemand. Eine pensionierte Lehrerin verliert durch einen dreisten Telefonbetrug ihr Erspartes. Sie steht vor einem finanziellen Engpass und kann sich nicht einmal das Grab ihres verstorbenen Mannes leisten. Willig, andere zu warnen, erzählt die Betrogene bei einer Nachbarschafts-Veranstaltung der örtlichen Polizei von ihrer Erfahrung, erntet aber großflächig nur Spott und Hohn. Blaga, schwer gedemütigt und immer noch auf der Suche nach Geld für das Grab, weiß von der Polizei, wie die Betrüger Helfer aquirieren. Sie findet eine entsprechende Annonce und bewirbt sich. Ihr Leben wird auf den Kopf gestellt.
 

Beim wichtigen Festival im tschechischen Karlovy Vary wurde der Film mit drei Preisen ausgezeichnet. Dem Regisseur gelingt hier ein harscher, mal sozialrealistischer, mal wie eine Farce wirkender Film über eine 70-jährige Frau, die im moralischen Niemandsland des postsozialistischen Bulgariens um ihre Würde kämpft. Filme wie EINE FRAGE DER WÜRDE kamen in den letzten 20 Jahren oft aus Rumänien, Regisseure wie Cristi Puiu, Cristian Mungiu oder Corneliu Porumboiu hielten der gesellschaftlichen Entwicklung ihres Landes einen ungeschönten Spiegel vor, sezierten die Abgründe des Kapitalismus und die Spätfolgen des Sozialismus. So auch der 57-jährige bulgarische Regisseur Stephan Komandarev, der zu Beginn seiner Karriere Dokumentarfilme drehte, seit einigen Jahren nun mit zunehmendem Erfolg Spielfilme, die aber einem dokumentarischen Blick verhaftet sind.

Bulgarien/Deutschland 2023 / OmU / 119 Min. //

Regie: Stephan Komandarev //
Di 13.02., 19:30 / So 18.02., 20:00 //

Freiburger Premiere
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