Die Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft oder sozialen Position – Klassismus – wird von Magdalena Bausch mithilfe einer Fotoreihe, Zitaten und Texten kritisch beleuchtet, um dem Mythos der Moderne, die Überwindung der Klassengesellschaft, zu negieren.
Die Fotoreihe Klassismus sichtbar machen ist angelehnt an die in den 1970er-Jahren durchgeführte Studie Die feinen Unterschiede des französischen Soziologen Pierre Bourdieu. Die Fotos zeigen die Außenansicht, das Wohn-Zimmer sowie die Bewohnenden. Der Stil des Hochhauses, der große Flatscreen, das Designersofa, die eingenommene Pose, die getragenen Schuhe wirken auf uns und lösen Assoziationen möglicher Eigenschaften aus. Gekoppelt mit Bewertungen werden so fremde Menschen in Schubladen gesteckt, aus denen sie sich schwer selbst befreien können. Durch bewusstes Reflektieren können Schubladendenken und Diskriminierung sichtbar gemacht und aufgebrochen werden.