Jeden Montag um 18:00 Uhr
  • -
  • -
Ferdinand-Weiß Straße 117

Wir treffen uns jeden Montag um 18 Uhr, um gemeinsam zu diskutieren, Aktionen zu planen und unseren Widerstand gegen Ausbeutung und Unterdrückung gemeinsam zu organisieren.
Du hast Interesse? Schreibe uns gerne ein Nachricht, wir freuen uns!
Mail: freiburg@frauenkollektiv.de
Insta:  frauenkollektiv_freiburg

________________________

Wir sind das Frauenkollektiv, eine Gruppe von Frauen unterschiedlichen Alters, das es in mehreren Städten Deutschlands gibt. Wir haben verschiedene Erfahrungen in unserem Leben gemacht und sind in unterschiedlichen Lebenssituationen – und dennoch verbindet uns etwas: Wir sind Frauen der Arbeiter:innenklasse und kämpfen gegen Patriarchat und Kapitalismus.

Dies bringt offensichtliche und weniger offensichtliche Besonderheiten mit sich. Uns allen wurden bestimmte Verhaltensweisen, Rollenbilder und Erwartungen vermittelt, die definieren, wie wir uns selbst als Frauen sehen (sollen) und wie wir von anderen wahrgenommen werden. Dabei ist „Frau sein“ für uns nicht eine von zwei binären Optionen, das binäre Geschlechtersystem ist wissenschaftlich überholt.

Um dieses System zu überwinden, indem Millionen Menschen auf Grund ihres Geschlechts und ihrer Klassenzugehörigkeit ausgebeutet und unterdrückt werden, organisieren wir uns im Frauenkollektiv, schaffen einen Raum, in dem wir Frauensolidarität zur konkreten Praxis werden lassen und kämpfen für eine klassenlose Gesellschaft, in der die Unterdrückung des Menschen durch den Menschen beseitigt ist.

Dabei machen wir Unterdrückungsverhältnisse und ihre Profiteur:innen sichtbar und unterstützen gleichzeitig Betroffene von vielfacher Ausbeutung und Unterdrückung. Denn als Frauen sind wir alles andere als frei und gleichberechtigt. Tagtäglich erleben wir in dieser kapitalistisch-patriarchalen Gesellschaft, wie rückschrittliche Rollenbilder fortwährend zum Tragen kommen. Auch werden Frauen an der Spitze des kapitalistischen Systems im Sinne der bürgerlich-feministischen Bewegung als fortschrittlich dargestellt, obwohl sie selbst die Ausbeutung und Unterdrückung der Arbeiterinnen stützen. Wir wehren uns seit Jahrhunderten dagegen, als das „schwächere Geschlecht“ bezeichnet zu werden. Wir wehren uns, wenn über uns gewitzelt wird, wir weniger verdienen, wir weniger zu sagen haben oder von uns Gesagtes permanent in Frage gestellt wird. Wir schließen uns zusammen, wenn uns Gewalt in verschiedensten Facetten im Alltag begegnet und angetan wird.

Wir Frauen sind einer mehrfachen Ausbeutung und Unterdrückung ausgesetzt. Von uns wird erwartet, dass wir ohne Widerworte die reproduktive Arbeit leisten, uns um Haushalt, Kindererziehung und Pflege von Angehörigen kümmern, und dabei immer dem Bild der perfekten Partnerin, Mutter und Karrierefrau entsprechen. Wir sollen unsere Körper vermarktbar machen, unsere Arbeitskraft verkaufen und dem gesellschaftlichen Schönheitsideal entsprechen. Das gilt beispielsweise für die Arbeitswelt oder die Darstellung von Sexualität, schlägt sich aber in allen Bereichen der Gesellschaft nieder.

Unsere Bedürfnisse sollen wir dabei aus dem Blick verlieren. Es gibt unzählige Beispiele, die im Gesamten betrachtet die systematische Unterdrückung der Frau verdeutlichen. Dieses System nennt sich Patriarchat. Unter dem Patriarchat verstehen wir die seit Jahrtausenden bestehende Unterdrückung aufgrund des Geschlechts, die sich in einer männlich dominierten Gesellschaft und der besonderen Ausbeutung von Frauen ausdrückt.

Der Kapitalismus hat sich dieses Unterdrückungsverhältnis zu Nutzen gemacht, indem Frauen in die unbezahlte private Reproduktionsarbeit gedrängt und ökonomisch als Arbeiterinnen verstärktausgebeutet werden. Letzteres äußert sich z.B. in den geringeren Löhnen bei gleicher Arbeit oder den prekären Beschäftigungsverhältnissen. Außerdem nutzt der Kapitalismus das Patriarchat als Spaltungsinstrument zwischen den Arbeiter:innen und festigt somit sein Bestehen.

Dementsprechend gehen Kapitalismus und Patriarchat Hand in Hand. Unser Kampf muss daher nicht nur gegen das Patriarchat, sondern immer auch gegen den Kapitalismus sein. Uns ist bewusst, dass an alle Geschlechter Rollenbilder und Erwartungen gestellt werden. Männern wird dabei eine besondere Rolle zu Teil: Heute profitiert jeder Mann durch das Patriarchat, ob er sich dessen bewusst ist oder nicht.

Wir stehen ein für ein System, in dem wir nicht nur formal gleichgestellt sind, sondern in der diese Gleichberechtigung im Leben aller ankommt! Wir kämpfen für eine gesellschaftliche Zukunft, die nicht nach dem Profit großer Konzerne und im Interesse weniger organisiert ist, sondern nach unseren Interessen und Bedürfnissen. Diese Gesellschaft ist der Sozialismus.

Im Kapitalismus können wir das Patriarchat nicht überwinden, trotzdem beginnt unser Kampf bereits heute! Mit der Frauenrevolution kämpfen wir auch heute gegen die Unterdrückung und Ausbeutung aufgrund unseres Geschlechts. Nur indem wir heute bereits gegen das Patriarchat ankämpfen, können wir den Grundstein für dessen Überwindung legen. Die Frauenrevolution wird von den Frauen der Arbeiter:innenklasse angeführt, denn wir proletarische Frauen sind es, die unsere eigene Befreiung erkämpfen müssen.

Für Selbstbestimmung und Selbstverantwortung! Wir organisieren uns gemeinsam als Frauen, bringen politische Aktionen hervor, stellen uns gegen dieses System und treten aus der Stille heraus. Wir stärken uns, indem wir Frauensolidarität leben und gegen Kapital und Patriarchat kämpfen.

Wir stehen zusammen und sind uns einig: Keine Frau ist allein mit dem, was sie erlebt!

Ein Angriff auf Eine von uns ist ein Angriff auf Alle von uns!

Frauenrevolution bedeutet Freiheit!“

offene Treffen jeden Montag, 18 Uhr, Ferdinand-Weiß-Str. 117
Type of Event