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Am 16. September 2023 findet dieses Jahr erstmalig in Köln der von
fundamentalistischen Christ*innen organisierte „Marsch fürs Leben“
statt. Konservativ, antifeministisch und nationalistisch eingestellte
Menschen und Gruppen versammeln sich das ganze Wochenende, um ihre
menschenverachtenden Forderungen nach einem Verbot von
Schwangerschaftsabbrüchen und nach einer Einschränkung der sexuellen
Selbstbestimmung zu verbreiten. In Städten wie Berlin, Münster und
Annaberg-Buchholz sind diese Aufmärsche mittlerweile mit mehreren
hunderttausenden Teilnehmenden etabliert.

Die Freund*innen aus Köln haben uns um Unterstützung bei den Protesten gebeten. Wir wollen uns mit unseren Mitstreitenden in Köln
solidarisieren und uns am Samstag, den 16.9. aufmachen, um organisiertem
Antifeminismus und christlichem Fundamentalismus keinen Raum zu lassen und die jetzt auch in Köln wachsende Bewegung im Keim zu ersticken.

Um möglichst viele Menschen aus Freiburg nach Köln zu mobilisieren organisieren wir eine gemeinsame Anreise.

Wir würden uns sehr freuen mit euch gemeinsam nach Köln zu fahren!

Die Busttickets erhaltet ihr in der
- Jos Fritz Buchhandlung (einfach an der Kasse fragen)
- Ihr zahlt für euer Ticket zwischen 25 und 60 €, das was für euch möglich ist (zur Transparenz, ein Platz kostet uns 55 Euro)
- Alle Infos zur genauen Abfahrt erhaltet ihr kurzfristig per Mail (stellt euch aber auf sehr sehr frühen Morgen ein) Es geht am selben Tag wieder zurück


Bei Fragen schreibt uns an: fstreik-freiburg@riseup.net

 

Aufruf aus Köln:

Was zur Hölle?! Am 16. September findet erstmals in Köln der „Marsch für das Leben“ statt. Unter dem Motto „Einzigartig. Leben wagen“ wollen christliche Fundamentalist:innen, Ultrakonservative, Abtreibungsgegner:innen, Burschenschaftler und Faschist:innen durch die Kölner Innenstadt laufen. Dieselben Akteure haben in den letzten Jahren versucht, ihre Märsche vor allem in Münster und Berlin zu etablieren. Dabei sind sie mitunter auf erfolgreiche Blockaden gestoßen. Nun wollen sie in Köln Fuß fassen. Mit ihrer als „Gebets- und Trauermarsch“ getarnten Demonstration wollen sie insbesondere gegen das Selbstbestimmungsrecht schwangerer Menschen hetzen. Sie propagieren reaktionäre Vorstellungen von Geschlecht, Sexualität und Familienleben: Queere Identitäten werden abgelehnt, Homosexualität und alle Formen des Begehrens abseits der heterosexuellen Zweierbeziehung verachtet. Sex soll ihrer Meinung nach vor allem der Fortpflanzung dienen und nur in der Ehe stattfinden. Abtreibungen setzen sie mit Euthanasie gleich.

Hinter dem Label der selbsternannten „Lebensschützer:innen“ steht ein Zusammenschluss aus diversen Organisationen der sogenannten „Lebensrechtsbewegung“. Diese wurde in vergangenen Jahren von Teilen der CDU/CSU, AfD und von bekennenden Rechtsextremen unterstützt. Auch das Erzbistum Köln ist tief in die Organisationsstruktur eingebunden. Internationale Vertreter dieser Bewegung nehmen Euthanasie- und Holocaustvergleiche vor. Aber auch die bundesdeutschen Märsche zeigten mit Mottos wie „Ja zum Leben - für ein Europa ohne Abtreibung und Euthanasie“, wofür sie stehen.Auch wenn sie sich mit ihrem diesjährigen Motto einen gemäßigteren Anstrich geben wollen, stehen das gleiche Weltbild und die gleiche Konsequenz für Betroffene ihrer „Lebensschutzmaßnahmen“ dahinter: Einschränkung der körperlichen Selbstbestimmung bezüglich der Gebärfähigkeit und Sterbehilfe und direkte Verbindungen oder Anschlussfähigkeit zu antisemitischer, rassistischer, nationalistischer, Frauen- und LGBTI*-feindlicher Ideologie.

Sie geben sich als familienfreundliche Lebensschützer:innen, fordern jedoch die Kontrolle über weibliche und queere Körper und nehmen damit bedrohte Lebensrealitäten und letztlich Tode billigend in Kauf. Sie spitzen den gesellschaftlich ohnehin prekären status quo selbstbestimmter Reproduktion ins Unerträgliche zu. Damit bilden sie eine Scharnierfunktion innerhalb des antifeministischen Rollbacks und des rechten Kulturkampfes.

Dagegen stellen wir uns als Bündnis ProChoice Köln mit aller Entschlossenheit: Marsch für das Leben nerven, stören, verhindern! Für ein selbstbestimmtes Leben!

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