Wir blicken zurück auf ein außergewöhnlich erfolgreiches Festival. Die Freiburger Lesbenfilmtage hatten viele ausverkaufte Vorstellungen. Deshalb zeigen wir an zwei Abenden im Juli mit der diesjährigen „Goldenen Tanna“ ausgezeichnete Filme als Nachlese: In der Kategorie Dokumentarfilm spielen wir noch einmal den Gewinnerfilm MAMA BEARS über streng gläubige Mütter in den USA, die zu unermüdlichen Aktivistinnen für queere Rechte werden. Und in der Kategorie Spielfilm präsentieren wir mit VENUSEFFEKTEN die zweitplatzierte Produktion – eine feinsinnige Komödie mit Tiefgang aus Dänemark.
MAMA BEARS
In vielen evangelikalen Gemeinden gilt Homosexualität als teuflische Sünde. Genau diese Vorstellung hatten lange Jahre auch Kimberley aus Texas, Sara aus Californien und Tenita aus Oklahoma. Bis ihre Kinder sich ihnen gegenüber geoutet haben: als trans, schwul, lesbisch. Zunächst stürzte das die streng gläubigen Mütter in eine tiefe Krise, doch dann fand allmählich ein Umdenken statt. So wurde etwa Kimberley zur Kämpferin für ihre Tochter und zur unermüdlichen Aktivistin für Transrechte. Sie zieht durch das ganze Land, um gegen die „Bathroom Bill“ zu protestieren – ein Gesetz, das es ihrer Tochter in der Schule verbietet, auf das Mädchenklo zu gehen. Durch das Engagement für ihre Kinder riskieren die Mütter aus ihren Glaubensgemeinschaften verstoßen zu werden, und dass Familie, Verwandte und bisherige Freund*innen sich von ihnen abwenden. Einige Mütter haben sich zusammengetan und die „Mama Bears“ gegründet. Die Bärinnen geben sich gegenseitig Halt, Rat und Unterstützung. Was als kleine Chatgruppe begonnen hat, umfasst inzwischen weit über 30.000 Mitglieder, hat Ortsgruppen in fast allen Regionen der USA und die Bärinnen marschieren auf den Pride Parades mit.
USA, 2022 / engl. OF mit dt. UT / 90 Min. //
Regie: Daresha Kyi //
Mi 26.07., 20:30 //