Kunstverein Freiburg

Wer seinen Blick auf den Boden richtet, stellt bei genauerer Betrachtung fest: auf nur einem Quadratmeter findet das ganze Spektrum des Werdens und Vergehens statt. Sich gegenseitig bedingende Entwicklungsprozesse bringen immer neue Formen hervor. Der Künstler Paul Diestel lädt im Rahmen von Till Ten zum Innehalten und Staunen ein, zu einer Erkundung auf den Spuren von Alexander von Humboldt, Karl Blossfeldt und Stefano Mancuso. Er orientiert sich in seinem künstlerischen Schaffen am Formenreichtum der Natur. Ausgehend von der Betrachtung von Ahornsamen, Fossilien oder Puppenstadien von Schwärmern entwickelt er eigenständige Skulpturen. Dabei gleicht für ihn der bildhauerische Prozess einem Graben nach dem Wesentlichen durch ein Wegnehmen des Unwesentlichen. Mit der Reduktion der Form sucht Diestel nach Urformen, die den Dingen zugrunde liegen. Mit natürlichen Materialien wie Erde, Kalk und Hasenleim trägt er mehrere Schichten auf die hölzernen Objekte auf, verdichtet und poliert sie.

Paul Diestel studierte bis 2019 an der Kunsthochschule Kassel bei Prof. Norbert Radermacher. Er war Meisterschüler bei Mirjam Thomann und Stipendiat des Cusanuswerkes. 2021 erhielt er die Debütant*innenförderung des Freistaates Bayern. Aktuell lebt und arbeitet er in Unsleben (Unterfranken). Paul Diestels Arbeiten wurden u.a. im Museum am Dom, Würzburg, in der Villa Concordia, Bamberg, und im Museum für Sepulkralkultur, Kassel, gezeigt.

Eintritt frei.

Organization