Kaum öffne ich die Augen erzählt die Geschichte starker Frauen. Die Männer sind abwesend oder entpuppen sich wie Borhène und Ali aufgrund ihrer Doppelmoral als Enttäuschung. Wir lernen Farah, die gerade ihren Schulabschluss gemacht hat und von einem Studium der Musikwissenschaften träumt, als aufgeschlossen und freiheitsliebend kennen. Mögliche Konsequenzen wischt sie beiseite, was ihrer Mutter Hayet große Sorge bereitet. Die sähe die Tochter lieber als Ärztin und deutlich besonnener in ihren öffentlichen Äußerungen. Nach und nach und stets zwischen den Zeilen stellt sich heraus, dass Hayet ihrer Tochter ähnlicher ist, als diese annimmt. Auch die Mutter hat einst ihre Stimme erhoben, bis die Autoritäten ihr den Mund verboten. Heute geht sie leiser durchs Leben. Farahs Schwung bringt aber auch in Hayet wieder etwas zum Erklingen. (KinoZeit) I m Anschluss an den Film gibt es eine gemeinsame Diskussion. Und wie immer könnt ihr Euch auf leckeres Essen freuen.
Cine Arab ist kuratiert von Hend Ammann.
Leyla Bouzid | Drama | Tunesien, Frankreich, Belgien | 2015 | OmU | 120 Minuten