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Adlerstraße 2
79098 Freiburg im Breisgau
Deutschland

Seit den Protesten 2020 in Belarus sind nun fast zwei Jahre vergangen. Die anarchistische Bewegung, wie alle anderen Aktivist*innen und Journalist*innen, waren mit der größten Repression aller Zeiten konfrontiert. Viele Aktivist*innenen mussten das Land verlassen, andere kamen hinter Gitter. ABC-Belarus setzt seine Aktivitäten fort und braucht mehr denn je eure Unterstützung. Gegenwärtig sind in Belarus etwa 30 Anarchist*innen und Antifaschist*innen inhaftiert, und ihre Zahl steigt weiter.

Wir befinden uns mitten in einem großen Prozess mit 10 Angeklagten, der wahrscheinlich den ganzen Sommer über andauern wird. Mehr könnt ihr hier über den Fall erfahren – https://abc-belarus.org/?p=13936&lang=en. Jede Woche kostet uns allein dieser Fall 3000 Euro. Ohne eure Hilfe werden wir diesen Prozess nicht mehr lange begleiten können, was bedeutet, dass die Aktivist*innen ihre Chance auf Prozesskostenhilfe verlieren werden. Andere Aktivist*innen brauchen Besuche von Anwält*innen, Lebensmittelpakete, Berufung – all das erfordert mehr Geld, als wir aufbringen können.

Jede Spende ist mehr als willkommen! Bitte teilt diesen Aufruf mit euren Freund*innen und Gruppen, organisiert Spendenaktionen für uns und verbreitet die Nachricht über die inhaftierte belarusischen Anarchist*innen.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Aufrufs befinden sich mehr als 2.000 Gefangene des Aufstandes von 2020 in den Gefängnissen des Lukaschenko-Regimes. Unter ihnen befinden sich mindestens 30 Anarchist*innen und Antifaschist*innen, die wegen ihres politischen Engagements politischer Repression, Folter und Haft ausgesetzt waren und sind. Viele Gefährt*innen waren gezwungen, Belarus zu verlassen, um schweren Haftstrafen und Gewalt seitens des Regimes zu entgehen.

Zwei Jahre nach dem Beginn der Proteste gehen die politischen Prozesse weiter. Vor einem Monat wurden vier Anarchist*innen im „Fall Pramen“ zu Haftstrafen von 4,5 bis 5 Jahren verurteilt. Vor einigen Wochen begann ein Prozess im Fall der so genannten „internationalen kriminellen Organisation der Anarchisten“, die ein Produkt der Phantasie der politischen Polizei ist. In Wirklichkeit wurde der Fall einzig und allein zu dem Zweck ausgeheckt, die anarchistische Bewegung zu zerstören. Es sitzen 10 Personen auf der Anklagebank, und der Prozess findet hinter verschlossenen Türen statt.

Mehrere weitere Personen warten auf ihren Prozess, darunter Kristina Cherenkova, Anna Pyshnik und Oleg Avdeyenko.

Im vergangenen Jahr hat ABC-Belarus Zehntausende von Euro für Anwält*innen, Gefängnispakete und die Unterstützung der Familien der Gefangenen ausgegeben. All diese Unterstützung wurde in erster Linie durch internationale Solidarität ermöglicht – wir haben alle diese Spenden von unseren Gefährt*innen erhalten.

Der Krieg in der Ukraine hat die Unterstützung für die belarussischen Gefangenen beeinflusst. Auf der internationalen Bühne ist es zu einer Priorität geworden, diejenigen zu unterstützen, die gegen Putins Regime kämpfen. Und wir glauben, dass dies richtig ist. Aber der Widerstand gegen Putins und Lukaschenkos Regime geht weiter, auch in den Gefängnissen von Belarus. Wir sind der Meinung, dass die Gefangenen auch in solch schwierigen Momenten nicht im Stich gelassen werden dürfen.

Das Geld wird für Folgendes verwendet:

  • Die Bezahlung von Anwält*innen (im Moment geben wir allein im Fall der internationalen anarchistischen kriminellen Organisation etwa 3000 Euro pro Woche für Anwält*innen aus)
  • Die Bezahlung von Unterstützungpaketen für Gefangene – das Essen in den Gefängnissen ist sehr schlecht, ohne Essenspakete von außen können die Unterdrückten nicht richtig essen.

Dies ist das Minimum, das abgedeckt wird, wenn das Crowdfunding erfolgreich ist. Wenn jedoch mehr Geld zusammenkommt, werden wir in der Lage sein, den Familien der inhaftierten Aktivist*innen zu helfen und die zusätzlichen Kosten für die Unterstützung der Gefangenen im Gefängnis zu decken.

Bis alle frei sind.

Anarchistisches Schwarzes Kreuz Belarus.