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Für das Recht auf Selbstbestimmung - Kundgebung gegen den Aufmarsch der Piusbrüder

Diesen Freitag, den 22.04.2022, werden ab 17 Uhr die Piusbrüder nach einer 2-jährigen Coronapause wieder ihr Fundamentalismusfestival mitten in der Freiburger Innenstadt veranstalten. Dabei werden sie in der Humboldtstraße starten, wo früher das Pro Familia Büro war, und nach einer Kundgebung über Kajo und Friedrichsring zum Platz der Alten Synagoge ziehen.

Die Priesterbruderschaft St. Pius X ist eine Vereinigung von traditionalistischen Priestern, die 1970 vom Erzbischof Lefebvre gegründet wurde. Er und die ca. halbe Million Anhänger*innen seiner Sekte lehnen z.B. die Anerkennung des Judentums ab. Auch in Deutschland haben sie einige Privatschulen und ca. 50 Zentren – eines davon in Freiburg-Betzenhausen.

Während ihrer Aufmärsche in Freiburg werden sie gut geschützt vom Staat und seiner Polizei. 2013 wurde z.B. eine Sitzblockade des Gegenprotests gewaltsam von der Polizei auseinandergerissen und Verfahren gegen über 50 Gegendemonstrant*innen eingeleitet.
Doch wir wollen nicht dulden, dass diese Fundamentalisten durch unsere Fußgängerzone marschieren und sich dabei wie eine ganz normale katholische Gemeinde präsentieren, denn:
Sie demonstrieren in erster Linie gegen Schwangerschaftsabbrüche und das Selbstbestimmungsrecht von Schwangeren. Alle Verhütungsmittel halten sie für unchristlich.
Mit ihren vormodernen Geschlechterrollen hetzen sie auf abscheuliche Weise gegen Mitglieder der LGBTQ* Community. Andere Rollenverteilungen als die einer bürgerlichen Ehe sind ihnen ein Dorn im Auge.
Ihre traditionalistische Ideologie sehen sie in den Zielen reaktionärer und faschistischer Kräfte verwirklicht. Nicht ohne Grund werden ihre Messen in Frankreich gerne von Anhänger*innen der Partei Marine Le Pens,'Rassemblement National', besucht und erfuhren Faschisten wie Pinochet und Franco von Lefebvre großes Lob. Da liegt es nicht fern, dass auch Antisemitismus und Islamfeindlichkeit in ihren Reihen weit verbreitet sind, bis hin zur Verleugnung der Shoa, dem Völkermord an 6 Millionen Jüd*innen.

Die Ideen dieser Fundamentalisten sind menschenverachtend, antiaufklärerisch, rückwärtsgewandt.

Darum beteiligt euch an den Gegenprotesten! Informiert eure Freund*innen und lasst uns gemeinsam diesen Fanatikern den Tag versauen! Wir treffen uns um 16.45 Uhr am Karl-Rahner-Platz (Rempartstraße 12).

Nehmt Rücksicht aufeinander, kommt geimpft und mit Maske. Bildet Bezugsgruppen und passt auf Euch auf!

Unter dem Jahr belästigen die Pius-Brüder Schwangere und Ärzt*innen, die Abtreibungen durchführen, sowie Mitarbeiter*innen von Beratungsstellen wie ProFamilia. Auch im Alltag ist es wichtig, gegen reaktionäres Gedankengut aktiv zu werden.

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