Am 17. April ist Tag des kleinbäuerlichen Widerstands. Angesichts multipler Krisen wollen wir auf dem Stühlinger Kirchplatz in Freiburg die globalen und lokalen Kämpfe für gerechte und selbstbestimmte Ernährung und Landwirtschaft sichtbar und hörbar machen! Die Klimakrise, der Krieg in der Ukraine und die Covid-19-Pandemie treffen uns schon jetzt und bedrohen kleinbäuerliche Existenzen – vor allem im globalen Süden. Was sind unsere Antworten als Bäuer*innen, emanzipatorische Bewegung und Stadtbevölkerung darauf?
Mit allen Sinnen wollen wir die Schönheit vielfältiger Landwirtschaft erfahrbar machen, Schieflagen im globalen Ernährungssystem aufzeigen und uns mit bäuerlichen Kämpfen in anderen Teilen der Welt solidarisieren.
Los gehts um 16:30 Uhr mit Saatgutbörse, Spielen rund um Saatgut und Redebeiträgen aus aller Welt.
18:30 Uhr wird es eine kleinbäuerliche Küfa mit Produkten aus der Region geben.
19:30 Uhr Open-Air Kino mit Kurzfilmen:
Tomaten und Profitgier - Ghanas Bauern auf der Flucht
Landless LGBT: Love Makes Revolution
21:00 Uhr Ende
Veranstalter*innen: Bündnis kleinbäuerliche Landwirtschaft
Auszug aus dem Aufruf von La Via Campesina zum Tag des kleinbäuerlichen Widerstands:
Zeit für eine Bestandsaufnahme: Die Welt befindet sich derzeit in einer schwierigen Lage. Die Nahrungsmittelkrise verschärft sich weiter, während Hunger und soziale Ungerechtigkeiten täglich zunehmen, was durch die COVID-19-Pandemie, den Klimawandel, Konflikte, Kriege und Finanzspekulationen noch verschlimmert wird. Diese Krise verdeutlicht das völlige Versagen des transnationalen Kapitals und des Systems der Agrarindustrie. Dieses industrielle System verdrängt Kleinbauern und bedroht Umwelt und natürliche Ressourcen, während es unsere Länder mit teuren, importierten und ungesunden Lebensmitteln versorgt. Weltweit steigende Lebensmittelpreise und Kosten für landwirtschaftliche Betriebsmittel treiben bäuerliche Gemeinschaften überall tiefer in Hunger, Armut und Schulden.
Wir, La Via Campesina - die Bauern, die indigenen Völker, die Landbevölkerung, die Landarbeiter und die Jugend in den Städten und auf dem Land - sehen Ernährungssouveränität als Lösung für resiliente Ernährungssysteme im Angesicht multipler Krisen. Ernährungssouveränität ist ein Prinzip, das in der bäuerlichen und familiären Landwirtschaft verwurzelt ist, und zwar durch eine unterstützende öffentliche Politik, garantierte Preise, Kredite und andere Formen der Unterstützung, einschließlich der Direktvermarktung zwischen Erzeugern und Verbrauchern und einer echten Agrarreform.
Auf unserem Weg zur Gerechtigkeit haben wir Menschen aus unserer Bewegung durch Repression und Kriminalisierung verloren. Es ist wichtig, die Erinnerung an sie wachzuhalten, für ihre Freiheit zu kämpfen und die Siege hervorzuheben, die durch unsere historischen Kämpfe erreicht wurden.
Es ist an der Zeit, die Triumphe, die Opfer, die Alternativen, die großen und kleinen Veränderungen, die wir bewirkt haben, sichtbar zu machen und zu zeigen, wie wir gewachsen sind, um in 81 Ländern präsent und organisiert zu sein.
30 Jahre gemeinsame Kämpfe für Gerechtigkeit, Frieden, Leben und Würde! Viva La Via Campesina!
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Zum Hintergrund des Tag des kleinbäuerlichen Widerstands:
Am 17. April 1996 wurden in der Stadt Eldorado dos Carajas im Norden Brasiliens 19 Aktivisten der Landlosenbewegung MST (Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra) von Polizeikräften brutal ermordet. Mitglieder von La Via Campesina, die sich gerade zu ihrer zweiten internationalen Konferenz in Mexiko versammelten, antworteten mit dem Marsch auf die brasilianische Botschaft und riefen den 17. April zum internationalen Tag des Widerstands und der Aktion gegen alle Formen von Unterdrückung der ländlichen Bevölkerung aus. http://www.viacampesina.org, http://www.eurovia.org
Globalize hope – Globalize Struggle!
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