Wir sind Frauen, Lesben, inter, trans, nicht-binäre und agender Menschen (FLINTA) und mehr - wir sind über die Hälfte der Gesellschaft! Wir lassen uns nicht in die genormten Formen des Patriarchats mit seinen unterdrückenden Rollenbildern zwängen.
Lasst uns zusammen die Straße einnehmen - vereint mit Frauen und queeren Menschen weltweit, in der Wut über die noch immer herrschenden Machtverhältnisse - gegen Patriarchat und Kapitalismus! Und dieses Jahr endlich mit einem Demo-Bündnis-Namen, der unserer Wirklichkeit entspricht. Denn schon lange ist klar, dass am 8. März nicht nur Frauen auf die Straße gehen.
Deshalb: Heraus zum internationalen feministischen Kampftag!
Einiges, für das wir seit langem kämpfen, scheint in greifbare Nähe gerückt zu sein: Von der Streichung des Paragraphen 219a bis zu einem Selbstbestimmungsrecht, welches es z.B. vereinfachen soll, den eigenen Geschlechtseintrag offiziell zu ändern. Damit wären kleine Ziele in einem langen Kampf erreicht. Trotzdem dürfen wir nicht stehen bleiben! Die Einkommen und Care-Arbeit sind immer noch massiv ungleich verteilt. Wo ist da die Gleichberechtigung?! Schwangerschaftsabbrüche sind durch den Paragraphen 218 weiterhin illegal und werden kriminalisiert. Auch in anderen Ländern, wie beispielsweise Polen oder den USA wird der Schwangerschaftsabbruch wieder stärker kriminalisiert.
Hasskriminalität gegen Frauen und queere Menschen findet in Deutschland und weltweit täglich statt. Jeden Tag werden ca.137 als Frauen erfasste Menschen getötet. Doch das sind nicht alle! Viele queere Menschen tauchen in den Statistiken nicht auf. Jede Person, die aufgrund ihres Geschlechts umgebracht wird, ist eine zu viel! Zu selten werden diese Fälle wirklich aufgeklärt. Und warum nicht? Weil sie nicht ernst genug genommen werden. Wie oft hören wir, dass es sich um eine "Beziehungstat" gehandelt hat. Das ist keine Beziehungstat, das ist Mord!
Jeden Tag kämpfen weltweit FLINTAs für Gleichberechtigung! Von Zapatistas, die einen aktiven Widerstand gegen Kapitalismus leisten, in dem sie sich in Räten organisieren und durch die gleichberechtigte Repräsentation von Frauen in allen Belangen des Lebens eine feministische Utopie verwirklichen. Über die kurdische Frauenrevolution, die sich trotz immer wiederkehrender Angriffe des türkischen Militärs nicht ihre Ideale einer feministischen Utopie nehmen lassen und für ihre Rechte einstehen. FLINTAs Südamerikas, die nicht mehr tatenlos zuschauen, wenn Femizide an der Tagesordnung und Normalität geworden sind. FLINTAs im Senegal oder in Nigeria, die sich zusammenschließen und organisieren, um gegen geschlechtsspezifische Gewalt vorzugehen. Bis hin zu afghanischen Aktivist*innen, die - teils aus dem Exil, teils auch aus dem Untergrund - dafür kämpfen, die Erfolge der letzten Jahre zu erhalten, oder wenigstens zu konservieren und wo das nicht (mehr) möglich ist nicht zu resignieren und zu verzweifeln.
Es sind feministische Aktivist*innen weltweit, die mit vielfältigem Protest immer wieder für ihre Rechte einstehen - mit dem Ziel endlich Gerechtigkeit zu erfahren. Wir stehen solidarisch an ihrer Seite! Eine internationale feministische Utopie ist machbar - lasst uns voneinander lernen und zusammen dafür kämpfen!
Unser Feminismus positioniert sich klar antifaschistisch, antikapitalistisch, antisexistisch, antirassistisch, antiableistisch, gegen jede Queer- und Trans*feindlichkeit, gegen Antisemitismus und generell gegen jede Diskriminierungsform. Das lassen wir uns nicht nehmen!
Lasst uns zusammen für eine internationale feministische Zukunft die Straße erobern - heraus mit euch zum 8. März!
Orga-Hinweise:
Um auch unter Coronabedingungen auf die Straße gehen zu können, besteht die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske. Bitte kommt wenn möglich in Bezugsgruppen, getestet und haltet Abstand!
Da die Pandemie und damit einhergehende Proteste besonders in Freiburg gerade sehr präsent sind, hier noch eine Ansage: Wir stellen uns klar gegen die Parolen und Ideologien von Querdenker*innen - ihr Antifeminismus, ihre Verschwörungserzählungen und ihre rechten Gedanken kotzen uns an!
Wir sehen die 8. März Demo als eine politische Veranstaltung, die den verschiedensten Akteur*innen der feministischen Bewegung den Raum gibt, gehört zu werden und ihre Kämpfe auf die Straße zu bringen. Wir verstehen die Demonstration weder als Parade noch als Party - deswegen haben Alkohol und andere Drogen dort nichts zu suchen!
Wie in den letzten Jahren auch ist die Demo offen für alle Geschlechter. Alle FLINTAs - wir freuen uns, euch im ersten Block zu sehen, denn auch dieses Jahr führen wir die Demo an!