Amy!
ist eine Verbeugung vor der Luftfahrtpionierin Amy Johnson. Weit davon entfernt, ein konventionelles Biopic zu sein, nutzt der Film die Fliegerin als symbolische Figur.
Haltet Ausschau nach diesem neuen Film! Sein Ausgangspunkt ist anscheinend die positive Heldin, nach der wir in anderen Filmen zu suchen pflegten: ‚die waghalsige Pilotin* Amy Johnson, die allein in 19 Tagen von London nach Australien flog und die der Liebling der Öffentlichkeit und der Presse wurde. Bei ihrem Empfang gab es Tumulte, über Nacht wurde sie berühmt, und ein Schlager brachte ihr ein Ständchen „Amy, Wonderful Amy, How can you blame me for loving you? **. Genau dieser Vorgang, ein ‚darling* zu werden, wird hier kritisch unter die Lupe genommen. Dem Film geht es nicht so sehr um Amy als Frau, sondern um die Macht von Repräsentationen, die Bedeutung von Ereignissen festzulegen. Amy wird zur Legende, und ihre Tat verliert ihr subversives Potential. Der Film weigert sich, in dokumentarischer oder dramatisierter Form die ‚Wahrheit* über Amy Johnson mitzuteilen. Stattdessen werden verschiedene und widersprüchliche Töne und Bilder neben-einander gestellt. In der Eröffnungssequenz befragt eine Frau junge Mädchen über die Funktion des ‚Heroismus‘ in unserer Kultur: Was haben wir vom ‚Wonderwomen* im Fernsehen? (…) Da sind viele Stimmen im Film: Schlagzeilen aus ‚The Times* während ihres Fluges; ein psychoanalytischer Bericht über die Gründe, die einige Leute Aufregungen suchen lässt; Songs von Poly Styrene und der Feminist Improvising Group. Das visuelle Material des Films wechselt von abgefilmtem Video und Super 8 über Archiv-Material von Amy Johnson zu verlangsamtem 16mm-Material, so dass selbst der Status der Bilder relativiert wird. So gibt der Film auf eine zugängliche und vergnügliche Weise den Blick auf einige der Fragen frei, den frühere Medien-Konstruktionen von Amy verstellten. Vielleicht sollten wir nicht mehr nach positiven Heldinnen suchen, sondern uns fragen, warum wir sie haben wollen. (Jane Clarke, in: ‚Spare Rib\ Nr. 97, London, August 1980)
Ella Maillart: Double Journey
Sommer 1939: Die Schweizer Schriftstellerin Ella Maillart (1903–1997) und Annemarie Schwarzenbach verlassen Europa und reisen nach Asien. Mit ihrem Ford fahren sie über Istanbul und Teheran bis nach Afghanistan. Ella möchte einen Film drehen und Annemarie helfen, von den Drogen loszukommen. Beide Frauen suchen in der Fremde die Freiheit – auch von den strikten weiblichen Rollenzuweisungen in der Heimat.
In Kabul aber erkennt Ella die Unsicherheiten und Schwierigkeiten der gemeinsamen Reise und entscheidet sich für ihren eigenen Weg. Ein Jahr lang bereist sie alleine das kolonialistisch geprägte Britisch-Indien während in Europa der Zweite Weltkrieg wütet.
Mit klarem Blick beobachtet und dokumentiert Ella Maillart. Durch das Originalmaterial der Abenteurerin – Briefe, Tagebucheinträge, Fotografien und Filme – ist hier ein einzigartiges filmisches Dokument der legendären Reise entstanden.
Der Online-Ticket VVK startet in Kürze!
Regie
Amy!: Laura Mulvey, Peter Wollen
Ella Maillart: Mariann Lewinsky, Antonio Bigini
Land, Jahr | Fassung | Länge
Amy: GB 1980 | 33 Min
Ella Maillart: CH 2015 | OmU | 40 Min.
Genre
Dokumentarfilm
Schwerpunkt
Nach Osten
Datum
So, 08.08.2021
Wo
Kinosaal
Kommunales Kino Freiburg
Urachstraße 40
79102 Freiburg
Uhrzeit
20:00 Uhr (Einlass ab 19:15 Uhr)
Preise
8€/5€ (Online-VVK und Abendkasse)
Hinweis
Diese Veranstaltung findet im Kinosaal statt. Hier gilt die 3G-Regel (innerhalb der letzten 24h getestet/geimpft/genesen). Bitte bringen Sie einen Nachweis zum Einlass mit!
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