Zubringer-Fahrraddemo | 16:30 Uhr | Platz der alten Synagoge 

Kundgebung am Startpunkt des Autokorsos | 17:00 Uhr | Neues SC-Stadion

 

Seit einem Jahr schon machen die sogenannten "Querdenker:innen" bzw. "Corona-Rebell:innen" durch die Verharmlosung der Covid-19-Pandemie sowie ausgeprägte Wissenschaftsfeindlichkeit auf sich aufmerksam. Auch permanente Geschichtsrelativierungen, bis hin zur Banalisierung der Judenverfolgung und der Shoah, sind auf den Kundgebungen ein wiederkehrendes Motiv. Die Corona-Verharmloser:innen fühlen sich dabei vom Staat im Stich gelassen und wähnen sich als letzten Widerstand gegen eine drohende "Gesundheits-Dikatur".

 

Seit einiger Zeit haben sie ein neues Aktionsmodell für sich gefunden: den Autokorso. Abgeschirmt von nervigem Gegenprotest lässt es sich so richtig schön schwurbeln und Lügen verbreiten. Schon seit Mitte Dezember fahren sie jede Woche durch die Stadt. Die Themenbereiche gehen dabei von Kritik an den Corona-/Hygiene-Maßnahmen, über eine angebliche Impfpflicht bis hin zum "Great Reset".

 

Auch wenn Corona-Leugner:innen punktuell richtige Probleme feststellen, wie bspw. Einschränkungen in der Freizeit, während es nach wie vor nur Empfehlungen für Home-Office gibt, Hygieneregeln an Arbeitsplätzen häufig nicht eingehalten werden können oder müssen, wird nie thematisiert, warum dies geschieht. Stattdessen werden kapitalistische Klassengegensätze ausgeblendet, der völkische Zusammenhalt hochgehalten und die Schuld in einer vermeintlichen Verschwörung einer geheimen, weltumspannenden Elite gesehen. Strukturelle Probleme werden u.a. mit antisemitischen Erklärungsmustern verkürzt und populistisch postuliert.

 

Die eng mit Rechtsextremen, Reichsbürgern und Faschist:innen vernetzte "Bewegung" hat ihren Höhepunkt mittlerweile erreicht und scheint nicht weiter zu wachsen. Die wahnhaften Vorstellungen und Weltbilder der Corona-Leugner:innen lassen sie jedoch nicht ungefährlicher werden. Im Gegenteil, die stagnierende Mobilisierung, das Fortschreiten der Pandemie, sowie lautstarker Gegenprotest scheint die autoritären Rebell:innen weiter zu radikalisieren: So werden bspw. in Chatgruppen  Gewaltfantasien thematisiert, die von Korso-Teilnehmer:innen dann in die Tat umgesetzt werden. Im März kam es zu zwei gewalttätigen Angriffen von Männern auf junge Antifaschist:innen. Wir dürfen nicht zulassen, dass sich gewaltaffine Rechte in Freiburg wohlfühlen und nicht davor zurückschrecken, Linke anzugreifen!

 

In den letzten Wochen haben wir den Autokorso mehrfach blockiert, gestört, auseinandergerissen, die Route teilweise verkürzt und ins Freiburger Umland diktiert! Dies hat u.a. dazu geführt, dass die Anzahl der Autos geschrumpft ist. 

 

Zeigen wir ihnen weiterhin in aller Deutlichkeit, dass Menschenfeinde in Freiburg nicht willkommen sind. Weder mit ihren Verschwörungsmythen, noch mit ihren rechtsoffenen Allianzen. Lasst uns auf diese reaktionäre "Bewegung" mit solidarischem Zusammenhalt antworten!

 

Beteiligt euch an Gegenprotest, Blockadeaktionen und kritischer Beobachtung! Kommt nur, wenn ihr symptomfrei seid, zieht euch eine (bestenfalls FFP2-) Maske an und bewegt euch in kleinen Gruppen.

 

Um die Anreise zur angemeldeten Kundgebung am neuen SC-Stadion möglichst sicher für alle zu gestalten, wird es ab sofort Zubringer-Fahrraddemos aus der Innenstadt geben. Wir treffen uns um 16:30 Uhr am Platz der alten Synagoge und fahren von dort gemeinsam in Richtung SC-Stadion bzw. zur Route des Autokorsos.

 

Achtet auf Abstände und Eigenschutz, bringt euch nicht unnötig in Gefahr!

 

Solltet ihr festgenommen werden, dann macht gegenüber der Polizei keinerlei Aussagen! Kontaktiert den EA unter 0761/409 7251! Weitere Hinweise zu und Unterstützungsangebote bei Repression findet ihr bei der Roten Hilfe oder dem Ermittlungsausschuss (EA). Meldet euch unbedingt dort, solltet ihr Post von der Staatsanwaltschaft bekommen. 

 

Machen wir den Autokorso gemeinsam zum Desaster. Solidarität statt Querdenken!

Organisiert euch in Kleingruppen und überlegt euch Aktionen!