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Zoom

Im Rahmen der Corona-Pandemie erleben viele von uns neue Gräben in den eigenen sozialen Umfeldern und der Gesellschaft. Diese betreffen u.a. die Wahrnehmung von Risiken, den Umgang mit Sorge, Angst, Verletzlichkeit und Wut, verschiedene Verständnisse von Solidarität und Fürsorge etc. Im Umgang mit diesen zum Teil erschreckenden Verwerfungen kann es hilfreich sein, sich mit möglichen Gründen zu beschäftigen, aus denen Menschen die Pandemie bzw. die gesundheitlichen Risiken durch die Pandemie verleugnen und zu bestimmten Umgangsweisen mit Angst, Verletzlichkeit und/oder Wut greifen.

Die Kritische Psychologie beschäftigt sich seit den 1960er Jahren u.a. mit der subjektiven Funktionalität diskriminierenden Verhaltens. Sie folgt dabei der Annahme, dass sich Menschen nicht einfach nur aus bösem Willen oder Mangel an Bildung diskriminierend verhalten, sondern dass dieses Verhalten in irgendeiner Form ein plausibles bzw. subjektiv funktionales Deutungs- oder Verhaltensangebot in Antwort auf eine Herausforderung darstellt. Hieraus ergeben sich Konsequenzen für Präventions- und Interventionsansätze – nicht im Sinne eines Täter*innen-Fokus, sondern um informierte Entscheidungen zu treffen und Potenziale verschiedener Vorgehensweisen abzuwägen.

In dieser Veranstaltung wird Katharina Debus zum einen in die Entwicklungen der Kritischen Psychologie und ihre eigenen Weiterentwicklungen zur subjektiven Funktionalität von Diskriminierung einführen. Darauf aufbauend wird sie eigene Thesen zur subjektiven Funktionalität von Verschwörungstheorien mit einem Fokus auf den derzeitigen Corona-Verleugnungen vorstellen, in die sie u.a. auch einen kritischen Blick auf Männlichkeitskonstruktionen einbezieht. Letztere versteht sie als Work in Progress und Grundlage für gemeinsame Diskussionen. Es geht dabei nicht um eine Analyse verschiedener Akteur*innen oder Fraktionen, sondern um eine gemeinsame Auseinandersetzung mit bestimmten Denklogiken, die uns in unseren eigenen engeren oder erweiterten Umfeldern begegnen.


Technik: Der Workshop findet online statt unter Nutzung von Zoom.
Methodisch werden wir mit einer Mischung aus Vortrag und Kleingruppen-
Austausch arbeiten. Um den vollen Funktionsanfang des online-conferencing-
Tools Zoom zur Verfügung zu haben, ist es empfehlenswert, die Zoom-App auf
dem eigenen Computer zu installieren. Eine Teilnahme per Browser (also ohne
Installation) bzw. per Smartphone/Tablet ist aber auch – mit etwas
eingeschränktem Funktionsumfang – möglich. Technik-Check-In (Zoom): 16:15h, Workshop 16:30h-
21h (0,5h Pause) - Weitere Informationen nach Anmeldung.

Referentin: Katharina Debus arbeitet seit über 20 Jahren in der politischen Bildung, seit über 10 Jahren mit einem Fokus auf Fachkräften, u.a. zu Geschlechterverhältnissen, geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, Sexualpädagogik und Intersektionalität. Einer ihrer Schwerpunkte liegt auf der Beschäftigung mit Lernprozessen zu Diskriminierung, damit verbundener Emotionalität und den Erkenntnissen der Kritischen Psychologie zur subjektiven Funktionalität von Diskriminierung.


Veranstaltet von: fz* - feministisches zentrum freiburg für frauen_lesben_trans_inter_ in Kooperation mit der Fantifa Freiburg und dem Referat gegen Antisemitismus des StuRa der Uni Freiburg (angefragt)


Die Veranstalter*innen behalten sich vor, Personen die nachweislich in der Vergangenheit durch rechte, antisemitische, rassistische, homofeindliche, trans*feindliche, inter*feindliche, sexistische, klassistische, behinderternfeindliche oder andere menschenverachtenden Äußerungen aufgefallen sind und/oder solche während der Veranstaltung äußern, von der Teilnahme auszuschließen.


Anmeldung: info@fz-freiburg.de
Kosten: 10 – 30 Euro nach Selbsteinschätzung

 

Da die Nachfrage kam: Der Workshop ist offen für all gender!

Online-Veranstaltung mit Katharina Debus
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