-
online

Trans Celebreties wie Balian Buschbaum und Benjamin Melzer, Entpathologisierung und Antidiskrimierung auf der einen, unsichere Jobs, Stigmatisierung auf dem Jobcenter und unzählige Morde gegen transweibliche Personen of Color auf der anderen Seite – aus trans Perspektive erscheinen die langen 2010er in widersprüchlichem Licht. Zutiefst ungleich profitieren trans Personen von der aktuell zunehmenden gesellschaftlichen Anerkennung, den vermehrten Einschlüssen in Lohnarbeit, dem dritten Geschlechtseintrag und verbesserter trans Gesundheitsversorgung.

Denn diese Verbesserungen sind nicht nur für unterschiedliche trans Personen verschieden zugänglich. Nicht allein sind sie mit neuen Zwängen verbunden. Mehr noch, es sind Verbesserungen für wenige, die mit neuen Ausschlüssen und Gewalt für viele einher gehen. Denn die neuerliche Anerkennung von trans Identitäten ist eng verknüpft mit einem intensivierten Krisenkapitalismus und verschärften Sozialabbau. Für trans Personen bedeutet dies besonders prekäre Jobs, Schikanen durch Behörden, verschärften Zwang zur Anpassung in Lohnarbeit, teure Mieten, und Gewalt durch toxische Männlichkeit und Rassismus.

In dem Workshop mit Zoe* Steinsberger gehen wir der aktuellen Verschränkung kapitalistischer und heteronormativer, patriarchaler Verhältnisse für trans Personen und Communities im deutschsprachigen Raum nach. Dabei fragen wir, wie die hiesigen Veränderungen kapitalistischer Kapitalakkumulation und rassistischer sexueller und geschlechtlicher Politiken seit den 1970ern trans Individuen und Communities auf neue Weise prägen und ausbeuten. Ausgehend davon suchen wir nach trans_feministischen Politiken, die in der Lage sind, die Widersprüche und Gewalt dieser Verhältnisse zu adressieren. Der Workshop dauert drei Stunden und basiert auf kurzen Inputs der Referentin* kurzen Textpassagen und gemeinsamen Diskussionen.

Zoe* Steinsberger ist transfeministische Aktivistin* und Forschende*. Sie arbeitet in Wien und Innsbruck in den, zu den und gegen die hiesigen cisheteropatriarchalen (u.a.) kapitalistischen Verhältnisse. Aktuell schreibt sie ihre Dissertation zu transweiblicher Subjektivierung im postfordistischen Akkumulationsregime und ist im trans_rrrr Kollektiv aktiv.

Die Veranstalter*innen behalten sich vor, Personen, die in der Vergangenheit durch transfeindliche Positionierungen aufgefallen sind und sich auch auf dieser Veranstaltung transfeindlich äußern/verhalten, des Raumes zu verweisen. The revolution will be transfeminist or it will not be.

Ihr habt Bock und wollt bei unserer Veranstaltung mitmachen? Für die Anmeldung und Zugangsdaten schreibt eine Mail an feministische-linke@riseup.net

[online]
Type of Event