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Veranstaltung von Emma und Fritz

Eine Gemeinsame Veranstaltung des Fritz-Erler-Forums Baden-Württemberg (Friedrich-Ebert-Stiftung) und des Fördervereins Emanzipation und Frieden e.V.

Halle, Thüringen, Hanau, Corona: Antworten für die politische Gegenwart. In Zeiten der Krise leiden Gesellschaft und Vielfalt. Für Max Czollek bieten staatstragende Konzepte wie „Leitkultur“ oder „Integration“ darauf keinerlei Antwort. Als Kontrastfolie zu solchen völkischen Vorstellungen einer Mehrheitsgesellschaft entwirft er mit Gegenwartsbewältigung ein Modell für eine veränderte Gegenwart: Desintegration, radikale Vielfalt, komplexe Intersektionalität und ein postmigrantischer Antifaschismus sind für ihn die Pfeiler einer Gesellschaft, die „alle schützt und nicht nur manche oder, um mit Adorno zu sprechen, eine Gesellschaft, in der man ‚ohne Angst verschieden sein kann‘.“ Max Czollek trifft ins Herz des Jahres 2021 – diese Polemik ist sein Schrittmacher: „Gegenwartsbewältigung heißt, dass man uns mit den Füßen zuerst aus den Shishabars und Synagogen, Spätis und Darkrooms wird tragen müssen. Wir räumen nicht das Feld, auch wenn nichts wieder gut wird. Nicht mit der Heimat, nicht mit der Leitkultur, nicht im Kapitalismus. Aber wenn wir verlieren, dann verlieren wir zusammen.“ (Max Czollek, Gegenwartsbewältigung)

PROGRAMM:

19:30 Begrüßung: Oliver Schael, Fritz-Erler-Forum

19:40 Lesung und Gespräch: Max Czollek: Gegenwartsbewältigung. Moderation: Fabienne Fecht, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin

20:40 Publikumsdiskussion

21:00 Schlusswort: Franziska Sander, Emanzipation & Frieden e.V.

 

Max Czollek wurde 1987 in Berlin geboren, wo er bis heute lebt. Bis 2006 besuchte er die Jüdische (Ober-)Schule Berlin und schloss ein Studium der Politikwissenschaften an der FU Berlin an, das er mit einer Promotion am Zentrum für Antisemitismusforschung beendete. Er ist Mitglied des Lyrikkollektivs G13 und Mitherausgeber der Zeitschrift Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart. Mit Sasha Marianna Salzmann kuratierte er 2016 die Veranstaltung Desintegration. Ein Kongress zeitgenössischer jüdischer Positionen und 2017 die Radikalen Jüdischen Kulturtage am Maxim Gorki Theater. Die Gedichtbände Druckkammern, Jubeljahre und Grenzwerte erschienen im Verlagshaus Berlin, bei Hanser 2018 das Sachbuch Desintegriert euch!. Bei Twitter: @rubenmcloop, auf Instagram und Facebook. Siehe auch auf Wikipedia.

Fabienne Fecht arbeitet in unabhängigen Kulturprojekten wie der Freiburger Lesereihe bauschen & biegen, die Literatur und Gesellschaftspolitisches zusammenbringt. Als Theater- und Literaturvermittlerin ist sie u.a. am Theater Freiburg und in den Literaturmuseen Marbach tätig. Sie promoviert an der Universität Freiburg in Allgemeiner und Vergleichender Literatur- und Kulturwissenschaft zu politischem Gegenwartstheater und hatte zuletzt 2019 einen Lehrauftrag zu dokumentarischer Performance am Institut für Theater- und Medienwissenschaft der Universität Erlangen inne.

Ein Manifest für radikale Vielfalt
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