In diesem Vortrag skizziere ich die ‚Psychological Humanities‘ als einen neuen interdisziplinären Ansatz, der die Psychologie in den Mittelpunkt der wissenschaftlichen Betrachtung rückt. Die Relevanz einer solchen Betrachtungsweise ergibt sich nicht nur aus der zunehmenden Psychologisierung verschiedener gesellschaftlicher und kultureller Bereiche, sondern auch aus mehreren aktuellen Vorfällen innerhalb der akademischen Psychologie, etwa der ‚replication crisis‘ oder dem ‚Hoffman-Bericht‘ über die mögliche Beteiligung von Psycholog_innen an militärischer Folter. Ich argumentiere, dass die Psychological Humanities ein Feld der Reflexion eröffnen können, das eine vielschichtige Kritik an psychologischem Wissen und seinen jeweiligen Praktiken ermöglicht. In dem Vortrag stelle ich das Lübecker Modell der Psychological Humanities vor, das zwei Perspektiven beinhaltet: (1) den geisteswissenschaftlichen Blick von außen auf die Psychologie, der insbesondere Ansätze aus der Wissenschaftsgeschichte und aus der Kulturwissenschaft einsetzt; (2) unterschiedliche theoretische Perspektiven innerhalb der Psychologie, die erkenntnistheoretische Ansätze, pluralistische Zugänge zum Psychischen und ethische Positionen umfassen.
Am 19.1. um 19h via Zoom
Anmeldung an kpfreiburg@web.de
Der Zoom-Link wird vor Beginn verschickt.