katholische akademie

Wintererstraße 1
79104 Freiburg im Breisgau
Deutschland

Mit der Covid-19-Pandemie ist der Begriff der »Vulnerabilität« in den Grundwortschatz des politischen Krisenmanagements eingegangen. Seine zwischenzeitliche Konjunktur konnte glauben machen, dass der Schutz besonders verletzlicher Gruppen zur obersten Maxime sozialpolitischer Intervention geworden sei. Doch war es keineswegs eine pauschale Politik für das Leben, der sich die Regierungen der demokratisch-kapitalistischen Gesellschaften im Kampf gegen Corona verschrieben hätten. Vielmehr praktizierten sie eine Politik mit dem Leben, die sich durch ihre soziale Selektivität und ihre zumindest implizite Hierarchisierung des Lebenswerten auszeichnete. Souverän ist in der Corona-Krise, wer über den Verwundbarkeitszustand entscheidet; das aber sind nicht die Verwundbaren selbst.

Referent:        Prof. Dr. Stephan Lessenich (Soziologie, München)
Studienleiter: Josef Mackert

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Vortrag in der Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft« in Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität Freiburg und dem Theater Freiburg
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