Platz der Alten Synagoge

Platz der Alten Synagoge
79098 Freiburg im Breisgau
Deutschland

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In den letzten Wochen geriet der Fleischkonzern Tönnies in die Kritik der Medien, da in seinem Stammwerk in Rheda-Wiedenbrück über 2000 Covid-19-Infektionen gemeldet wurden, aufgrund der Arbeitsbedingungen, die ein Einhalten der Vorkehrungen gegen die Ausbreitung der Pandemie unmöglich macht. Doch dieses Vorkommnis in einem bestimmten Werk ist nur die Spitze des Eisbergs und ein Indiz dafür, was alles unter der Oberfläche der Tierindustrie schlummert:

Allein in den Schlachthöfen des Tönnies-Konzerns werden jährlich über 20 Millionen Schweine und 440 000 Rinder gewaltsam getötet. Diese haben ein kurzes und unwürdiges Leben hinter sich. Sie wurden allein zum Zweck, für Profit getötet zu werden, gezüchtet.

Ungefähr 80% der Beschäftigten in den großen Schlachthöfen der Industrie sind bei Subunternehmen beschäftigt und kommen für ein paar Monate aus Rumänien und Bulgarien angereist. Von den Subunternehmen werden sie in überbelegten Mehrbettzimmern untergebracht – auch in der Pandemie-Zeit. Umgehung des Mindestlohns, überlange Arbeitszeiten und Verstöße gegen die Sicherheitsregeln kommen zu der ohnehin psychisch und körperlich enorm belastenden Arbeit hinzu. Aufgrund der nur kurzen Zeit in Deutschland, sprechen die Arbeiter*innen die Sprache kaum und wissen wenig über ihre Rechte sodass es ihnen sehr erschwert ist, sich gegen die Ausbeutung zu wehren.

Der Futtermittelanbau für die in der Industrie gewaltsam getöteten Tiere verursacht Regenwaldrodungen im großen Ausmaß und die anfallenden Fäkalien verunreinigen das Grundwasser. Somit sorgt die Tierindustrie seit Jahren für einen erhöhten Nitratgehalt in unserem Grundwasser sowie die Zerstörung unseres Ökosystems und treibt aktiv den menschengemachten Klimawandel voran.

Die Konzerne der Tierindustrie machen derweil Rekordumsätze.

Am Sonntag, den 4.7.2020 wurde daher der vorübergehend geschlossene Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück von einer Gruppe Aktivist*innen vom Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie für mehrere Stunden besetzt und die Forderung unterbreitet, den Schlachthof nicht wiederzueröffnen. Trotzdem wurde dieser Schlachthof am 16.7.2020 begleitet von Protesten wieder geöffnet. Am ersten Tag wurden dort wieder 8000 Schweine getötet. Das nehmen wir so nicht hin! Wir solidarisieren uns mit der Besetzung des Schlachthofes, und fordern: Die Schlachthöfe der großen Konzerne dauerhaft schließen! Das Ernährungssystem umstellen auf solidarische bio-vegane Landwirtschaften! Tierausbeutung gänzlich abschaffen!

Daher laden wir ein zur Kundgebung. Es wird Redebeiträge geben zu verschiedenen Aspekten, auf welche sich die Tierindustrie auswirkt.

25. Juli | 15.00 | Platz der Alten Synagoge

WICHTIG: Bitte kommt den aktuellen Corona-Auflagen entsprechend mit Mundschutz und haltet mindestens 1,5m Abstand voneinander, sodass sich alle sicher fühlen können und die Ausbreitung der Pandemie weiterhin eingedämmt werden kann. Diskriminierendes Verhalten in Wort und Tat wird bei der Veranstaltung nicht toleriert und Nazis und Verschwörungsideolog*innen sind gänzlich unerwünscht.

Die Tierindustrie ist von Grund auf unterdrückerisch, gewaltvoll, destruktiv und kapitalistisch und gehört abgeschafft! Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen gegen Ausbeutung und Profit auf Kosten anderer, uns solidarisieren mit den ausgebeuteten Tieren und den Arbeitnehmer*innen und gemeinsam Inspiration und Kraft schöpfen für den Kampf gegen die Tierindustrie!

Kommt zahlreich!

<3

 

 

STOP TÖNNIES AND CO!

Over the last weeks the meat company Tönnies has been criticised by media after more than 2000 COVID-19 infections occurred in their main factory in Rheda-Wiedenbrück due to the working conditions there making it impossible to comply with precautionary measures against the further spreading of the pandemic. But this specific incident is only the tip of the iceberg and indicates what is hidden under the surface of animal industry.

In the slaughterhouses of Tönnies alone more than 20 million pigs and 440 000 cows are violently killed every year. This follows a short and inhumane life. They were bred with the sole purpose of being killed for profit.

About 80% of workers in large slaughterhouses are employed by subcontractors and come from Romania and Bulgaria for a few months. They are housed in overcrowded dormitories – even during the pandemic. Bypassing of minimum wage, overly long working hours and violations of safety rules are added to physically and mentally massively stressful work. Due to their short stay in Germany, these workers hardly speak the language and don’t know a lot about their rights, making it difficult for them to resist this exploitation.

The growing of food for the violently killed animals causes vast deforestation and the incurring faeces contaminate groundwater. Thus animal agriculture has been causing higher levels of nitrate in our groundwater and the destruction of our ecosystem, and is actively accelerating the climate crisis.

Meanwhile, animal agriculture corporations are making more profit than ever.

On Sunday, 4th July 2020 a group of activists from Gemeinsam gegen die Tierindustrie occupied the temporarily closed slaughterhouse in Rheda-Wiedenbrück, demanding its permanent closure. Yet on the 16th of July, accompanied by protests, it was opened again. On the first day 8000 pigs were killed there. We will not accept this! We stand in solidarity with the occupation of the slaughterhouse. Our demands: Permanently shut down the slaughterhouses of large animal agriculture corporations! Switch to an organic and plant-based food system! Completely abolish animal exploitation!

We invite everyone to join our protest. There will be speeches about different areas affected by animal industry.

25th July | 3PM | Platz der alten Synagoge

IMPORTANT: Due to the current regulations against COVID-19, please bring a mask and keep a minimum distance of 1.5 meters, to ensure everyone’s safety and prevent the further spreading of the pandemic. Discriminatory behaviour and language are not tolerated, and Nazis and conspiracy theorists are not welcome at the event.

Animal industry is based on oppression, violence, destruction and capitalism and needs to be abolished! Let’s make a mark against oppression and profit at the expense of others. Let’s stand in solidarity with exploited animals and employees and gather strength and inspiration for the fight against animal agriculture.

Join us!

<3

Kundgebung zu Arbeitsbedingungen, Umweltzerstörung und Tierausbeutung
Type of Event
Organization