In einer chinesischen Stadt kreuzen sich die Schicksale von vier Menschen. Virtuos zieht AN ELEPHANT SITTING STILL sein Publikum sehr tief in einen richtig langen Tag hinein.
Der siebzehnjährige Bu (Peng Yuchang) hat Probleme sowohl mit seinem frustrierten Vater als auch mit dem Schlägertypen seiner Schule, den er unabsichtlich die Treppe runterschubst. Der Bully hat blöderweise einen grossen Gangster-Bruder, Cheng (Zhang Yu), doch dieser hat nach dem Suizid eines Freundes eigene Sorgen; genauso wie die Mitschülerin von Bu, Ling (Wang Yuwen), die eine unerträgliche Mutter und ein Affäre mit dem Schuldirektor hat. Herr Wang (Liu Congxi), ein sanftmütiger Rentner, dem die Abschiebung ins Altersheim droht, ist der Vierte im Bund der Menschen, deren Schicksale sich an diesem spannungsgeladenen Tag rund um eine Hochhaussiedlung kreuzen.
Der Hochnebel versperrt die Sicht auf die Sonne, doch im Zoo von Manjur soll es einen Elefanten geben, der regungslos dasitzt und die Welt um ihn herum ignoriert – alle Hauptfiguren des Films sind davon fasziniert und suchen nach einem Ausweg, um zu diesem Elefanten zu gelangen.
In kühlen Farben zeigt AN ELEPHANT SITTING STILL anhand der Probleme seiner Figuren die Zwänge der heutigen chinesischen Gesellschaft auf. Mit dem grandiosen vierstündigen Werk hat der erst 29 Jahre alte Hu Bo sein beeindruckendes Regiedebüt gegeben. Tragischerweise ist es zugleich sein Nachlass. Hu Bo hat sich kurz vor Erscheinen des Films das Leben genommen.