Hip-Hop ist derzeit nicht nur die einflussreichste Jugendkultur in Deutschland, sondern erlaubt durch die ihm innewohnenden Mechanismen einen Blick in Teile der Gesellschaft, die sich der bürgerlichen Wahrnehmung oft entziehen.
Was in der Gesellschaft brodelt, findet früher oder später seine Repräsentanz im Rap. Dabei hat Deutschrap spätestens seit den vergangenen zehn Jahren in Teilen seinen Underground-Status verloren und ist im Mainstream angekommen. Dass seitdem verstärkt auch antisemitische Tendenzen in dieser Subkultur diskutiert werden, macht sichtbar, was gern kaschiert wird.
Der Vortrag wirft einen Blick auf zeitgenössischen, deutschen Rap und will die Frage beantworten, ob Antisemitismus darin Randphänomen ist oder konstituierendes Element sein kann. Dabei werden auch die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Antisemitismus, Antizionismus und sogenannter Israelkritik herausgearbeitet.
Konstantin Nowotny hat Soziologie in Leipzig, Dresden und New York City studiert. Er arbeitet seit 2013 als freier Journalist, unter anderem für den Freitag, die Jüdische Allgemeine, die Jungle World und die taz und wohnt in Berlin.