Israel ist nicht nur immer wieder terroristischen Angriffen durch islamistische Organisationen wie die Hamas und die Hisbollah ausgesetzt, sondern wird zunehmend auch mit politischen Kampagnen zu seiner Dämonisierung und Delegitimierung konfrontiert. So fordert vor allem die nicht nur in den palästinensischen Gebieten, sondern auch in vielen anderen Ländern tätige BDS-Bewegung (BDS steht für „Boycott, Divestment, Sanctions“) einen umfassenden Boykott und eine Isolation des jüdischen Staates sowie Kapitalabzug, Embargos und Zwangsmaßnahmen – auf wirtschaftlichem, politischem, akademischem und künstlerischem Gebiet. Sie gibt dabei vor, zivilgesellschaftlich für die Menschenrechte einzutreten, doch die weitaus meisten ihrer Aktivistinnen und Aktivisten befürworten keine Zweistaatenlösung, sondern negieren das Existenzrecht Israels.
Die Bewegung ist gut vernetzt und verfügt über Einfluss, der bis in wichtige Nichtregierungs- und Menschenrechtsorganisationen sowie in Gremien der Vereinten Nationen hineinreicht. In der Öffentlichkeit und den Hochschulen sind sie ebenfalls sehr präsent, vor allem in Großbritannien und den USA. Immer wieder stören BDS-Aktivistinnen und -Aktivisten massiv Veranstaltungen mit israelischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Politikerinnen und Politikern, Künstlerinnen und Künstlern.
Mehrere deutsche Städte und Parteien sowie auch der Deutsche Bundestag und der Landtag von Nordrhein-Westfalen haben mittlerweile Beschlüsse verabschiedet, in denen die BDS-Bewegung als antisemitisch eingestuft wird und ihre Aktivitäten klar abgelehnt werden.
In seinem Vortrag wird Alex Feuerherdt die Entstehung, die Hintergründe und die Auswirkungen dieser Boykott- und Delegitimierungskampagnen analysieren, einen Überblick über ihre Akteure geben und sich mit der Ideologie und Praxis der BDS-Bewegung auseinandersetzen. Zudem wird er begründen, warum diese Bewegung den Palästinensern mehr schadet als nutzt und weshalb es ihr ohnehin nicht um das Wohl der Palästinenser geht, sondern vor allem darum, Israel zu schaden.
Zum Referenten: Alex Feuerherdt ist freier Publizist und lebt in Köln. Er arbeitet schwerpunktmäßig zu den Themen Israel, Nahost, Antisemitismus und Fußball und schreibt regelmäßig unter anderem für die Jüdische Allgemeine, n-tv.de, die Jungle World und Konkret. Außerdem ist er der Betreiber des Blogs Lizas Welt. Gemeinsam mit Florian Markl hat Feuerherdt ein Buch geschrieben, das im Mai 2018 im Verlag Hentrich & Hentrich erschienen ist: Vereinte Nationen gegen Israel – Wie die Uno den jüdischen Staat delegitimiert.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Referat gegen Antisemitismus und des Junges Forum DIG Freiburg.