KoKi

Urachstraße 40
79102 Freiburg im Breisgau
Deutschland

Regie: Rina Castelnuovo-Hollander, Tamir Elterman

Muhi musste nach seiner Geburt aus Gaza in ein israelisches Krankenhaus gebracht werden, um sein Leben zu retten. Begleiten durfte ihn nur sein Großvater Abu Naim. Mit zwei Jahren verschlimmert sich sein Zustand dramatisch und die Ärzte sind gezwungen, seine Gliedmaßen zu amputieren. Muhi richtet sich ein: mit künstlichen Armen und Beinen, im Kreis seiner liebevollen Betreuer. Er liebt seinen Opa, der stets bei ihm ist.

Sein Großvater hat sich neben ihm im Hospital eingerichtet und mittlerweile solide Freundschaften zur Ärzteschaft und zum Pflegepersonal aufgebaut. Die Rückkehr nach Gaza wäre auf Grund der desolaten Gesundheitsversorgung sein sicheres Todesurteil, das Betreten israelischen Bodens ist ihm und seinem Großvater jedoch durch die israelischen Sicherheitsvorschriften untersagt. Monate werden zu Jahren und Muhi, heute sieben Jahre alt, verbrachte bisher sein ganzes Leben mit seinem Großvater in diesem Krankenhaus.

Er lebt ein paradoxes Leben. Muhi kennt kaum seine Eltern und Geschwister. Sein Vater verurteilt den Staat, der seinen Sohn am Leben erhält, und wünscht, dass der Junge nach Gaza zurückkommt – koste es, was es wolle. Obwohl Muhis Aktionsradius doppelt beschränkt ist, richtet er sich in seinem Alltag ein und schafft es, mit seinem Lebensmut und seiner Heiterkeit, die ihn behindernden Grenzen immer wieder aus den Angeln zu heben. Dennoch schimmert die Unauflösbarkeit seiner individuellen Tragödie in diesem feinfühligen Film in jeder Szene direkt unter der Oberfläche. Am Ende bleibt die Frage, wie es diesem ungewöhnlichen Kind gelingen kann, auch in Zukunft seinen eigenen Weg zu gehen. 

Doku | Israel 2017 | OmU | 86 Min
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