Ist man in der linken Subkultur oder Studentenszene unterwegs stolpert man noch ab und an über sie: Die kritische Theorie. Mit ihr verbindet man Namen wie Theodor W. Adorno, Max Horkheimer oder Herbert Marcuse und Buchtitel wie „Dialektik der Aufklärung“, „Der eindimensionale Mensch“ oder „Studien zum autoritären Charakter“. Man glaubt zu wissen, dass sie kompliziert sei, irgendwie fern jeglicher politischer Praxis, aber dennoch mit der Studierendenbewegung 1968 folgend zusammenhängend.
Der Vortrag will etwas Licht ins Dunkle bringen: Es sollen einige Grundgedanken vorgestellt und erklärt werden was die „kritische“ von einer konventionellen Theorie unterscheidet. Auch wollen wir uns den Entstehungszusammenhang der Gedanken – welche erst später zur “Frankfurter Schule” synthetisiert wurden – anschauen. Nebenbei werden wir einen wilden Streifzug durch die Werke Marx, Freuds und der Philosophen der bürgerlichen Aufklärung absolvieren. Gegen Ende werden wir einen genaueren Blick auf die Konzeption des "autoritären Charakters" werfen, um uns dann - den Vortrag abschließend - kurz die Debatte, welche um die Analyse des Nationalsozialismus entspann, anzusehen.