Samstag, den 10. November, 16 Uhr, Wagenplatz Schattenparker, Am Eselwinkel 7
Dass faschistisches Denken, antisemitische Bilder und Argumentationsstrategien im Black Metal weit verbreitet sind, wird nicht nur bei unverhohlen als NSBM auftretenden Bands offenkundig. Ob in der Begeisterung für den (vor allem Zweiten) Weltkrieg, der Idealisierung ‚germanischer Ahnen’ und ihrer Tugenden, einer selektiv verfahrenden Religionskritik oder in Verschwörungstheorien, mit denen komplexe Aspekte der Kulturgeschichte und globale Machtverhältnisse erklärt werden sollen – in vielfältiger Form geistern faschistische Elemente und Bausteine des (nicht nur) modernen Antisemitismus durch Lyrics, Coverdarstellungen und Interviews von (meist Black) Metal-Bands und -Musiker/innen.
Der Vortrag möchte die Anschlussfähigkeit faschistischer und antisemitischer Vorstellungen im (Black) Metal erörtern und anhand zentraler Beispiele seine Funktion diskutieren.
Dr. Niels Penke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Germanistischen Seminar der Universität Siegen. Nach dem Studium von Germanistik, Skandinavistik und Philosophie in Göttingen wurde er dort mit einer Arbeit über Ernst Jünger und den 'Norden' promoviert. Zu seinen Beschäftigungsschwerpunkten zählen u.a. völkische Literatur, die Neue Rechte, vor allem die populäre Rezeption nordischer Mythen. 2016 veröffentlichte er (mit Matthias Teichert) den Band Zwischen Germanomanie und Antisemitismus. Transformationen altnordischer Mythologie in den Metal-Subkulturen, 2018 erschien das Buch Jünger und die Folgen.