Schon seit längerem wird darüber diskutiert, ob wir bereits heute – angestoßen durch die Digitalisierung – die Anfänge eines postkapitalistischen Systems und damit auch einer befreiten Gesellschaft erfahren. Wir möchten mit euch und Oliver Nachtwey gemeinsam diskutieren, wie der Kapitalismus des 21. Jahrhunderts beschrieben werden kann. Wie verändern neue Technologien die Produktion aber auch die Arbeitsbeziehungen? Können wir bereits von einem digitalen Kapitalismus sprechen? Und was bedeutet eine solche Analyse für uns als politische Akteur_innen?
Der Workshop findet am Samstag, den 27. 10. von 11-16Uhr (inklusive einer Stunde Mittagspause) im Linken Zentrum Freiburg (Glümerstraße 2) statt.
Paul Mason ist mit seinen populären und optimistischen Thesen Ausgangspunkt vieler akademischer und politischer Debatten und soll auch für unsere Diskussion den Startpunkt markieren. Die Analyse des digitalen Produktionsmodells von Nachtwey und Staab kann als marxistische Antwort auf diesen Optimismus gelesen werden. Sie ist für unseren Workshop grundlegend und wird an dem Beispiel Amazon verdeutlicht. Den Reader, dessen Inhalt die Basis für unseren Workshop bildet, findet ihr hier. Bis auf den letzten Text, der auch die Chancen der Digitalisierung beschreibt, bitten wir euch die Texte schon vor dem Workshop zu lesen. Sie sind unsere Diskussionsbasis. Außerdem würdet ihr uns die Planung vereinfachen, wenn ihr euch bei Interesse bei uns für den Workshop bis zum 22.10. anmeldet.
Professor Nachtwey forscht zum Wandel der Arbeit und der gesellschaftlichen Modernisierung und ihrem Einfluss auf die Sozialstruktur. In seiner jüngeren Forschung fokussiert er insbesondere auf die gesellschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung. Für sein Buch „Die Abstiegsgesellschaft. Über das Aufbegehren in der regressiven Moderne“ erhielt Professor Nachtwey mehrere Preise. Seine Bücher und Aufsätze werden in zahlreiche Sprachen übersetzt.